"Tochter des Meeres" ist der zweite Teil der "Die Frauen von Troja"-Reihe von Emily Hauser.Darin geht es um die geschickte Jägerin Atlante, die um ihre Heimat und ihr Geburtsrecht kämpft und dabei nicht zuletzt auch um die Emanzipation als Frau.Die griechische Mythologie ist spannend und ich mag Romane, die daran angelehnt sind sehr. Daher habe mir auch die zahlreichen Bezüge zu den Gottheiten und Sagen sehr gefallen.Die Grundgeschichte fand ich auch wirklich gut und unterhaltsam, ich hatte dennoch nicht das Gefühl, einen historischen Roman in den Händen zu halten. Für mich ist das eher ein spannender Frauenroman mit Bezügen zur griechischen Geschichte.Der Schreibstil der Autorin (bzw. die Arbeit der Übersetzerin) hat mir wirklich gut gefallen, ich komme schnell in ihre Bücher rein und habe keinerlei Probleme, ihren Ausführungen zu folgen. Was mich jedoch stört, ist das Wiederholen einiger entscheidender Bilder und stilistischer Mittel. Was an anderer Stelle als Wiederholung geschickt eingesetzt werden kann, hat mich hier ein wenig gelangweilt.Bis zum letzten Drittel fand ich das Handeln der Charaktere auch noch relativ nachvollziehbar (Bis auf die schnelle Idee Myrtessas, ihre neue Freundin auf eine, mit großer Sicherheit den Tod bringende, Reise zu begleiten.). Die Auflösung und Gefühlswelt des letzten Teil waren mir aber einfach zu schnell und nicht schlüssig genug beschrieben. Ich möchte auf keine Details eingehen, um niemanden zu spoilern, aber das hat mir wirklich ein wenig die Freude am Lesen geraubt.Des Weiteren ist für mich nicht ersichtlich, warum das Buch "Tochter des Meeres" heißt. Nur, weil ein Teil der Geschichte auf einem Schiff spielt? Auf dem Buchrücken steht außerdem, dass es sich hierbei um die Geschichte Trojas handelt. Das passt für mich auch nicht so richtig. Der 2. Band der Reihe hat sehr wenig bis keine Bezüge zur Stadt Troja, sondern spielt in einer anderen Gegend.Trotz all dieser Kritikpunkte gebe ich 3 Sterne, weil ich die meiste Zeit viel Freude am Lesen hatte und mir Atlante als Protagonistin ans Herz gewachsen ist.