Auf interessanter Spur von berühmten und ungeschliffenen Diamanten
Diamanten sind das verbindende Element zu mehreren Handlungssträngen im Berliner Milieu der 20-er Jahre. Im Auswärtigen Amt in Berlin bringt die junge, attraktive Journalistin Lilly Kornfeld über den interessanten Kontakt zum Staatssekretär ihren Jugendfreund, den Diamantenschleifer Paul van der Laan ins Spiel, der Rohdiamanten aus der Kolonie Deutsch-Süd West schleifen soll unter Umgehung der deutschen Reparationszahlungen an die Alliierten nach dem 1. Weltkrieg. Deren erfrischende tiefe Freundschaft, zu der auch Lillys Bruder Wilhelm gehört, wird in mehreren Rückblicken ab 1908 stimmungsvoll umrissen. Der kriminalistische Erzählstrang entwickelt sich aus dem dubiosen Fund eines erschossenen Farbigen. Zwei Kommissare ermitteln mühsam mit einem Rohdiamanten und einem Smaragd-Anhänger am Tatort. So entwickeln sich je nach Handlungsfaden parallel zueinander dieser Kriminalfall, ein Liebes- und ein historischer Gesellschaftsroman der Nachkriegszeit in Berlin. Die Charaktere sind authentisch gezeichnet, das wilde Ambiente der teils traumatisierten Gesellschaft wird lebendig porträtiert. Bildhafte Beschreibungen von Wetter, Gerüchen und auch der jeweiligen Geräuschkulissen machen das jeweilige Geschehen lebendig. Sehr interessant sind die Ausführungen bezüglich der Diamantschleiferei, ergänzt durch die dramatischen Geschichten um berühmte Diamanten wie z.B. Green Hope oder Cullinan. Die Einbeziehung historischer Fakten wie die Kolmannskuppe in Afrika und den Dawesplan sind gelungen.