Produktdetails
Titel: Ego
Autor/en: Frank Schirrmacher
EAN: 9783641105846
Format:
EPUB
Das Spiel des Lebens.
Familiy Sharing:
Ja
Penguin Random House
18. Februar 2013 - epub eBook - 352 Seiten
Beschreibung
Dieses Buch erzählt davon, wie nach dem Ende des Kalten Kriegs ein neuer Kalter Krieg im Herzen unserer Gesellschaft eröffnet wird.
Es ist die Geschichte einer Manipulation: Vor sechzig Jahren wurde von Militärs und Ökonomen das theoretische Model eines Menschen entwickelt. Ein egoistisches Wesen, das nur auf das Erreichen seiner Ziele, auf seinen Vorteil und das Austricksen der anderen bedacht war: ein moderner Homo oeconomicus. Nach seiner Karriere im Kalten Krieg wurde er nicht ausgemustert, sondern eroberte den Alltag des 21. Jahrhunderts. Aktienmärkte werden heute durch ihn gesteuert, Menschen ebenso. Er will in die Köpfe der Menschen eindringen, um Waren und Politik zu verkaufen. Das Modell ist zur selbsterfüllenden Prophezeiung geworden. Der Mensch ist als Träger seiner Entscheidungen abgelöst, das große Spiel des Lebens läuft ohne uns.
Frank Schirrmacher zeichnet in seinem bahnbrechenden neuen Buch die Spur eines monströsen Doppelgängers nach und macht klar, dass die Konsequenzen seines Spiels das Ende der Demokratie sein könnte, wie wir sie heute kennen.
Besprechung
Roter-Reiter - Empfehlung:
Wer ist eigentlich Herr im Haus?
Frank Schirrmacher will, über seine Position als FAZ-Feuilletonchef hinaus, Debatten anregen. Das ist ihm mit "Das Methusalem-Komplott" geglückt und das glückt ihm nun wieder mit seinem neuen Buch "Ego". Wie im Methusalem-Komplott nimmt er auch in seinem neuen Buch das diffuse Unbehagen an gesellschaftlichen Entwicklungen auf und gibt ihm eine Stimme. Wir sind nicht mehr Herr unserer selbst, so seine Diagnose, sondern Marionetten monsterhafter Systeme. Viele überraschende Zuspitzungen, viel Material und pointiert geschrieben. Auch wenn Schirrmacher stellenweise arg in die verschwörungstheoretischen Saiten haut - die Debatte, die er damit anregt, ist wichtig.
Von Datenkraken und Finanzmonstern
Schirrmachers Diagnosen sind eindeutig. Die Finanz- und Informationssysteme haben ein Eigenleben entwickelt, das kein Mensch mehr steuern kann. Das umgekehrt die Menschen steuert. "Monster" nennt er deshalb das Finanzsystem, das zuerst Sparer, dann Banken, dann Staaten ins Nichts stürzte. Flankiert wird das Finanzmonster von Daten- und Informationsmonstern, die aus Algorithmen Wünsche machen und aus diesen Wünschen Menschen formen. Von Michel Foucault leiht sich Schirrmacher das Eingangszitat. Und wie Foucault in "Überwachen und Strafen" so zeigt Schirrmacher in "Ego", dass die Machtapparate nicht gegen uns wirken, sondern durch und hindurch. Wir produzieren selbst, was uns zur Strecke bringt. Nicht unbedingt meine Sicht der Dinge. Aber eine mögliche Sicht der Dinge.
Der künstliche Mensch zieht die Fäden
Der Clou an Schirrmachers Argumentation: Er verortet diese Entwicklung im sogenannten Kalten Krieg, als die Idee des Homo oeconomicus, also des rational handelnden Menschen, als Leitbild mächtig geworden sei. Eine Denkhaltung, mit der in Folge die Computer gefüttert wurden, um schließlich, so Schirrmacher, als "Nummer 2", als Mensch hinter dem Menschen ein Eigenleben zu führen. Und zwar als egoistischer, profitmaximierender Geier.
Nichts ist, wie es scheint
Schirrmacher bewegt sich rasant durchs Gelände. Fährt Vance Packard auf, der in den 70er Jahren vor den "geheimen Verführern", gewarnt hat, steigt in die Katakomben des Pentagons, in den Kopf des Nobelpreisträgers John Nash und seziert die Aussagen Alan Greenspans vor dem amerikanischen Kongress. Er verbindet Aktiencrashs mit Fukushima und den "Like-it-Button" von Facebook mit der Bauhausarchitektur im Silicon Valley. Damit sagt er vor allem: Es ist nichts, wie es scheint. Und wer an die hilflosen Banker denkt, an die stammelnden Politiker, an die Experten, die heute dies und morgen das verkünden, der merkt, dass Schirrmacher genau hier den wunden Punkt trifft.
Alles wird dem ökonomischen Denken einverleibt
Hochinteressant ist "Ego" auch deshalb, weil die Neuropsychologie seit Jahren mit der Beerdigung des Homo oeconomicus beschäftigt ist. Nicht der Verstand sei es, der uns regiert, sondern die Emotionen. Weder Verstand noch Emotionen, sagt Schirrmacher, sondern das Monster, beziehungsweise "Nummer 2" ist es, das "uns" regiert und steuert. Und die sind rational zum Erbrechen. Verwandeln alle menschlichen Äußerungen und Handlungen in Ware. Kleben überall einen Preis drauf. Was tun? Schirrmacher ruft freilich nicht den Klassenkampf aus. Schließlich haben Monster weder Namen noch Adresse und sind höchstens in Computerspielen zu besiegen. Stattdessen liefert Schirrmacher seinen Lesern eine spannende Brille. Durch die sieht man Ketten, wo mit Leuchtschrift "Freiheit" steht.
Wolfgang Hanfstein, www.Roter-Reiter.de
Portrait
Frank Schirrmacher, Jahrgang 1959, Studium in Heidelberg und Cambridge, Promotion. Seit 1994 ist er einer der Herausgeber der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". 2004 sagte er dem Altersrassismus den Kampf an - für sein Buch "Das Methusalem-Komplott" erhielt er u. a. den "Corine-Sachbuch-Preis" und die Auszeichnung "Journalist des Jahres 2004". Mit "Minimum" landete er 2006 erneut einen publizistischen Coup und setzte das Thema des Jahres. 2007 erhielt er als erster Journalist den "Jacob-Grimm-Preis Deutsche Sprache" und wurde 2009 mit dem "Ludwig-Börne-Preis" ausgezeichnet. Zuletzt erschien bei Blessing "Payback". Frank Schirrmacher lebt in Frankfurt und Potsdam.
Pressestimmen
"Wer sein Buch unterschätzt (...) bringt sich um die Chance, an seinen bedeutenden Einsichten teilzuhaben." Andreas Zielcke, Süddeutsche Zeitung
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