Intisar, die große Liebe Alifs, ist einem anderen Mann versprochen worden. Grund genug für den Hacker, ihr nachzuspionieren - das hätte er aber besser lassen sollen... Schon in den ersten Seiten merkt man: "Alif der Unsichtbare" ist ein ungewöhnlicher Roman, der die Grenzen dessen, was Fantasy ist, gewaltig weitet. Hier vermischen sich Hackerthriller mit arabischer Mythologie und Religion, was definitiv kein alltäglicher Ansatz ist und konventionelle Muster durchbricht. Alleine dafür ist G. Willow Wilson zu loben.Leider gibt es einige Dinge zu bemängeln. Zum einen werden passenderweise auch arabische Begriffe in den Text eingeflochten, von denen aber nur einige in einem angehängten Glossar erklärt werden. Da ich nicht finde, dass sich alle Begriffe aus dem Kontext erschließen lassen, hätte man dieses ausführlicher machen sollen.Zum anderen schwächelt die Handlung an manchen Punkten. Denn Alif und seine Freunde müssen des Öfteren fliehen. Dabei kann es Alif offenbar nicht lassen, zu betonen, dass die Gruppe doch "am Arsch sei". Diese Lieblingsfloskel Wilsons zeigt auch, dass es stellenweise auch etwas derber zugeht, was man definitiv mögen muss, ich aber, abgesehen von dieser oft verwendeten Floskel, noch recht erträglich fand. Schlimmer fand ich da das Ende, was relativ unspektakulär und fast schon langweilig erzählt wurde. Trotzdem überwiegt gerade noch der positive Eindruck bei "Alif der Unsichtbare". Für diejenigen, die auch mal Grenzen der Phantastik ausloten möchten und denen ein paar Handlungsabfälle nicht stören, ist dieses Buch zumindest ansehenswert.