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Produktbild: Das Geschenk | Gaea Schoeters
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Das Geschenk

Roman

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Nach »Trophäe« der neue Roman von Gaea Schoeters - über die unausweichlichen globalen Fragen aus europäischer Perspektive

Elefanten mitten in der Großstadt, und es werden immer mehr. Was geht hier vor? Rasch muss der Bundeskanzler erkennen, dass die Tiere nicht aus dem Zoo entkommen, sondern ein Geschenk des Präsidenten von Botswana sind. 20 000 Elefanten hat er nach Deutschland geschickt, nachdem die deutsche Regierung ein Einfuhrverbot von Jagdtrophäen beschlossen und damit den armen Regionen Botswanas die Lebensgrundlage entzogen hat. »Ihr Europäer wollt uns vorschreiben, wie wir zu leben haben. Vielleicht solltet ihr es einmal selbst versuchen . . . «
Gaea Schoeters nähert sich nach ihrem Sensationserfolg »Trophäe« den existenziellen Themen des globalen Zusammenlebens aus einer anderen Richtung - und mit blitzgescheitem Humor. Ein neues Lese- und Nachdenkvergnügen!

Produktdetails

Erscheinungsdatum
22. Juli 2025
Sprache
deutsch
Seitenanzahl
144
Dateigröße
1,61 MB
Autor/Autorin
Gaea Schoeters
Übersetzung
Lisa Mensing
Verlag/Hersteller
Originaltitel
Originalsprache
niederländisch
Kopierschutz
mit Wasserzeichen versehen
Family Sharing
Ja
Produktart
EBOOK
Dateiformat
EPUB
ISBN
9783552076068

Portrait

Gaea Schoeters

Gaea Schoeters, geboren 1976, ist eine flämische Autorin, Journalistin, Librettistin und Drehbuchautorin. 2012 hat sie den Großen Preis Jan Wauters für ihren kreativen Umgang mit Sprache gewonnen. Für »Trophäe« wurde sie mit dem Literaturpreis Sabam for Culture ausgezeichnet. 2024 ist ihr Roman »Trophäe«, aus dem Niederländischen von Lisa Mensing, bei Zsolnay erschienen.

Pressestimmen

"Ich liebe bei dieser Autorin ihre große Fantasie." Anne-Dore Krohn, rbb Radio3, 22. 07. 25

"'Das Geschenk' zielt geradlinig auf das Herz der Gegenwart und filetiert es mit scharfer Klinge." Joachim Leitner, Tiroler Tageszeitung, 22. 07. 25

"Literatur, in die man sich verlieben muss, weil sie so ideenträchtig ist." Denis Scheck, WDR3 Mosaik, 21. 07. 25

"Viel Stoff zum Nachdenken und jede Menge zum Lachen." Anja Witzke, Donaukurier, 19. 07. 25

"Ein komisches, entlarvendes und blitzgescheites Buch über das globale Zusammenleben." Bernd Melichar, Kleine Zeitung, 19. 07. 25

Besprechung vom 31.07.2025

Endlich wieder Exportweltmeister!

Was soll Deutschland mit 20.000 Elefanten tun? Die Erfolgsautorin Gaea Schoeters macht eine polemische politische Bemerkung zum Ausgangspunkt einer Satire.

Wenn irgendjemand im Laufe der letzten zwölf Monate im deutschen Sprachraum Lektüreempfehlungen gesammelt hätte, dann wäre der meistgenannte Roman wohl "Trophäe" gewesen, Gaea Schoeters' Moralstück über die postkoloniale Arroganz des weißen Mannes. Allenthalben Begeisterung, bei professionellem wie Gelegenheitspublikum, und das angesichts einer bitterbösen Handlung, die einen amerikanischen Geschäftsmann mit Großwildjägerambitionen nach "Afrika" verschlägt (natürlich weiß der Mann gar nicht genau, wo er dort ist), um seine Sammlung an Big-Five-Trophäen vollzumachen. Angesichts der Schwierigkeiten, ein Nashorn zu erlegen, erweitert er schließlich auf Big Six: Die Menschenjagd kommt dazu. So kurz referiert und so schwarz (-humoristisch, nicht -afrikanisch).

Auf Flämisch, der Sprache, in der die 1976 geborene belgische Autorin schreibt, erschien "Trophäe" schon 2020. So ist es nicht verwunderlich, dass Schoeters nun bereits ihren Nachfolgeroman veröffentlichen kann; diesmal, des großen Vorgänger-Erfolgs wegen, nahezu gleichzeitig auf Flämisch und Deutsch. "Das Geschenk" heißt er, und darin dreht sie den Spieß um. Ein Afrikaner kommt nach Berlin - und wir sind natürlich so sensibilisiert, dass wir das Herkunftsland nennen: Botswana. Dieser unerwartete Gast steht an der Spree und macht Probleme. Denn es handelt sich um einen Elefanten, und niemand weiß, wie der dahin gekommen ist. Noch am selben Vormittag werden weitere vierundfünfzig Sichtungen in der Hauptstadt vermeldet. Nach hundert Tagen ist ganz Deutschland voller Elefanten.

Botswana? Elefanten? Deutschland? Da war doch etwas. Vor einem Jahr, "Trophäe" war kaum erschienen, erwog das Bundesumweltschutzministerium ein Einfuhrverbot für Jagdtrophäen, und der botswanische Präsident Mokgweetsi Masisi erläuterte der "Bild"-Zeitung sein Unverständnis darüber, weil sein Land unter zu vielen Elefanten leide. Gerne wolle er 20.000 Tiere nach Deutschland abgeben, wenn man dort so sehr an deren Leben hänge. Aus dieser damaligen Schlagzeile entwickelte Schoeters ihre Romanidee.

Masisi heißt im Buch Tebogo, aber er hat darin nur einen Auftritt, als er dem deutschen Bundeskanzler Hans Christian Winkler mitteilen lässt, dass er die 20.000 Elefanten erfolgreich verschickt habe. Auf welchem Transportweg und wie an den Einfuhrkontrollen für Elfenbein vorbei, darüber lässt Schoeters sich nicht aus - eine Satire wie diese braucht keine Plausibilität. Wichtig ist, dass sie überspitzt, und das ist gewährleistet. Binnen kürzester Zeit - 45 Tage - verliebt sich Deutschland in die neuen Mitbewohner. Die populistische Opposition versucht zwar, Winkler mit der Thematisierung der anstehenden Fäkalienflut ans Zeug zu flicken, doch als der Kanzler seine bärbeißige Parteikollegin Hannelore Hartmann zur Ministerin für Elefantenangelegenheiten ernennt, wird selbst das Ausscheidungsproblem gelöst und Deutschland zum Dünger-Exportweltmeister.

130 Seiten nur ist der Romantext lang, und niemand wird es überraschen, dass die Handlung der ersten 75 zu schön ist, um wahr zu sein. Aufs Märchen folgt der Absturz, und wie konsequent er ist, möge man selbst nachlesen. Natürlich geht es Schoeters bei ihrer Satire viel mehr als um die aus dem Zorn geborene Phantasieankündigung Masisis von 2024 um die reale Zuwanderungsgenehmigung von Hans Christian Winklers Amtsvorgängerin im Jahr 2015. Und so wird aus "Das Geschenk" dann doch eine Reprise der Bitterbosheit von "Trophäe".

Es sollte indes überraschen, wenn der neue Roman dieselbe Begeisterung wie der Vorgänger auslöste. Denn hier ist es nicht ein einzelner uneinsichtiger weißer Mann, über den wir erschrecken und lachen dürfen, sondern Schoeters zeichnet mit dem scharfen Blick der Nachbarin ein wenig vorteilhaftes Porträt unserer Gesellschaft - und das nicht einmal als Zerrbild. Wenn man von ihren Politikerfiguren absieht - von Kanzleramtschef Otto Berg bis Oppositionsführer Holger Fuchs.

Nach 391 Tagen ist es aus mit der deutschen Sympathie für Elefanten: "Mit einem kurzen Tippen auf sein iPad öffnet Otto Berg den X-Account von Fuchs. Auf dem Bildschirm erscheint ein Foto von Fuchs an der Spree. Hinter ihm, neben dem Bundeskanzleramt, steht ein Elefant - oder besser gesagt, ein Deepfake von einem Elefanten mit dem Gesicht von Winkler. Darüber steht: Weg mit dem alten Elefanten. Es wird Zeit für eine neue Regierung. Der Post hat schon mehr als eine halbe Million Personen erreicht." Kommt uns das bekannt vor? Das soll es auch. Aber gerade weil das so offensichtlich ist, wird Schoeters' Buch diesmal moralinsauer. ANDREAS PLATTHAUS

Gaea Schoeters:

"Das Geschenk". Roman.

Aus dem Niederländischen von Lisa Mensing. Zsolnay Verlag, Wien 2025.

141 S., geb.

Alle Rechte vorbehalten. © Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH, Frankfurt am Main.

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LovelyBooks-BewertungVon darkola77 am 23.08.2025
Intelligentes, amüsantes und sehr unterhaltsames Lesevergnügen Groß, gewaltig und mit lauten Schritten und Trompeten - so sind sie, die Elefanten, die an Spree und Siegessäule durch die Hauptstadt stapfen. Und so ist auch "Das Geschenk", ein Roman, der sich mit Originalität, einer starken, präzisen Sprache und klaren Botschaften einen Platz in Kopf und Herz seiner Leser*innen sichert.Das politische Berlin steht Kopf! Denn da, wo Vögel, Enten und Kaninchen sich mit Tourist*innen und Einheimischen gleichermaßen Wege und Plätze teilen, sind sie aufgetaucht. Unerwartet. Unübersehbar. Und zunehmend in ihrer Zahl. Dickhäuter trampeln durch die Stadt, fressen sich durch Parks und Gärten, erobern Straßen, Autobahnen. Und bringen das öffentliche Leben zum Erliegen.Und die Regierung ins Schwitzen. Denn lösen muss Bundeskanzler Winkler mit dem Parlament eine Situation, die schier unlösbar scheint. Und die Menschen in der Stadt zunehmend in Aufruhr versetzt. Und ebenso der rechten Partei einen Aufschwung verschafft, der Demokratie und Sicherheit gefährdet. Populistisch verschärfend wird genutzt: Die Elefanten sind Strategie und Rache für ein kürzlich erlassenes Gesetz gegen die Einfuhr von Jagdtrophäen nach Deutschland. Ein direkte Vergeltung des Präsidenten von Botswana. Globalisierung pur. Nur das Rückfahrtticket fehlt den Dickhäutern.Wir leben alle in einer Welt. Dieser Satz könnte an der inzwischen von tropischen Pflanzen überwucherten Kuppel des Reichstags stehen. Und er zieht sich wie ein Leitgedanke durch die raffiniert komponierte Geschichte. Doch noch weitere Themen und Botschaften finden in dieser Raum: sei es der Aspekt der Nachhaltigkeit und eines klimafreundlichen Lebens, die vermeintliche Überlegenheit des Westens gegenüber den Ländern des Globalen Südens oder die Politik- und Parteienkrise als Folge eines Vertrauensverlustes der Menschen. Und all diese Unsicherheiten und Fragestellungen hat Gaea Schoeters in einen amüsanten und zugleich tiefgründigen Roman überführt - dies nun ohne Zweifel und ganz sicher!
LovelyBooks-BewertungVon Eternal-Hope am 23.08.2025
Humorvoll und tiefgründig 20.000 Elefanten mitten in Deutschland... was für ein schräges Szenario für dieses Buch! Und doch wird es überraschend glaubwürdig beschrieben: die Elefanten hat der Herrscher eines afrikanischen Landes den Deutschen geschenkt, um ihnen ihre eigene Scheinheiligkeit vor Augen zu führen: mit ihren Importbeschränkungen für Elfenbein wollen sie vermeintlich die Tiere schützen, doch unter den Folgen der massenhaften Vermehrung dieser haben bisher nur die Menschen in entfernten Ländern gelitten... damit soll nun Schluss sein!Ironisch-humorvoll und doch an vielen Stellen gut nachvollziehbar, mit eingestreutem Wissen über Elefanten, ihr Verhalten und ihre Lebensbedingungen entwickelt sich das Szenario weiter. Die Politik, vom Bundeskanzler abwärts, muss einen Umgang damit finden, denn einfach zurückschicken geht nicht so einfach, dafür wären die Lieferungen von noch mehr Elefanten angekündigt. Also werden Straßen gesperrt, Bioabfälle den Elefanten zur Verfügung gestellt und Marketingstrategien geschmiedet, um das Beste daraus zu machen: für Deutschland und seine Wirtschaft, aber vor allem auch für die eigenen Wahlerfolge, immer bedacht darauf, sich von den Rechten abzugrenzen, diesen aber auch nicht zu viele Stimmen zu überlassen, ein schwieriger Balanceakt.So manche Ideen im Umgang mit den Elefanten erinnern stark an die Migrationsdebatte: da geht es auf einmal um Deals mit Drittländern und um die Frage, ob man süße Kinderelefanten abschieben darf, aber auch, was man für den Schutz der Elefanten als Gesellschaft in Kauf nehmen muss. Zusätzlich zeigt sich auch viel über das Wesen der Politik in vielen modernen Demokratien: über die Nähe oder Entfernung von den Wählern und Wählerinnen und ihrem Willen, über politische Ränke- und Machtspiele, über Umwege, über die man etwas erreichen will, aber auch über den Druck von vielen Seiten, unter dem Menschen in politischen Machtpositionen stehen. Insgesamt ist das kurze Büchlein ein unterhaltsames und hochintelligentes Werk, das das Potential hat, vielen Menschen in Mitteleuropa einen Spiegel vorzuhalten und dabei sehr interessante und kontroverse ethische Fragen stellt und viel Stoff für Diskussionen bietet. 
Gaea Schoeters: Das Geschenk bei hugendubel.de