Der seit einem fatalen Fehler vor vier Jahren nurmehr als menschliches Wrack zu bezeichnende Journalist Viljar Ravn Gudmundsson erhält eine verstörende Mail, nach der ein Richterspruch über eine ortsansässige Frau gesprochen - will sagen diese getötet - werden soll. Er leitet die Mail an die Polizei weiter, denkt sich, das ist deren Beritt und die muss entscheiden inwieweit sie der Mail Glauben schenken will. Am nächsten Tag wird eine Frau tot aufgefunden, offenbar vom Balkon des Hochhauses, in dem sie wohnte, gestürzt. Schnell wird klar: 1. Es handelt sich nicht um einen Sturz, sondern um einen Tötungsdelikt, 2. Es ist offenbar die Frau, die in der Mail erwähnt wurde. Damit ist es nicht getan, eine zweite Mail folgt unmittelbar. Die Polizei, wenngleich mit Unterstützung von aus Oslo von KRIPOS, ist überfordert, weiß nicht, wo sie ansetzten soll und um wen es sich jeweils in der Mail handeln könnte. Man steht hilflos vor der zweiten Leiche. Der Osloer Ermittler hält den Journalisten für dringend tatverdächtig. Der wiederum glaubt, dass sich das Geschehen auf seinen persönlichen Fehltritt und Sturz vor vier Jahren beziehen könnte. Der Täter, der an seinem Requiem arbeitet, ist immer mehrere Schritte voraus und kann sein Werk vollendet, während sich die zuständige Kommissarin mit ihrem Kollegen aus Oslo fetzt. Sehr wendungsreich und spannend geschrieben. Die Verhaltensmuster des Journalisten wie der Kommissarin und ihres Kollegen manchmal nur schwer erträglich. Zum Schluss ist alles noch einmal anders, als man sich gedacht hat und es bleibt leider offen, wer die vorletzte Leiche war. Aber ein gelungenes Krimidebüt des Autors.