LOVE, MOM von Iliana Xander lockt mit toller Aufmachung und Farbschnitt. Das Buch ist also schonmal ein absoluter Eyecatcher. Dazu wird es vom Verlag noch als das "explosivste Thrillerdebüt des Jahres" angepriesen. Nur schöner Schein oder ist da tatsächlich was dran? Wollen wir doch mal schauen....Darum geht's: Die Bestsellerautorin V.E. Renge aka Elizabeth Casper ist durch einen tragischen Unfall ums Leben gekommen. Ihre Tochter Mackenzie bekommt nach ihrem Tod mysteriöse Briefe, aus denen sie unbekanntes über die Vergangenheit ihrer Mutter erfährt und die andeuten, dass ihr Tod vielleicht gar kein Unfall war....LOVE, MOM ist ursprünglich im Selfpublishing erschienen und hat da so viel Aufmerksamkeit erzielt, dass der Thriller es jetzt in zahlreichen Ländern auf den Buchmarkt schafft. Bei uns hat sich der Heyne Verlag der Sache angenommen, investiert sichtbar ins Marketing und verteilt großzügig Vorschusslorbeeren, um den Thriller an die Leserschaft zu bringen. Oha, das macht mich ja doch immer ein bisschen skeptisch. Es gibt ja oft genug diese Bücher, die dann mit den aufgebauten Erwartungen so gar nicht mithalten können. Auf LOVE, MOM war ich aber extrem neugierig. Beim Reinlesen hat der kurze Prolog ausgereicht, um mich gleich mal in den Bann zu ziehen. Also habe ich nicht lange gefackelt, sondern bin direkt dran geblieben. Nach den ersten 50 Seiten hatte sich ein ordentlicher Lese-Sog eingestellt. Will sagen: LOVE, MOM hat sich als flüssig zu lesender Pageturner entpuppt, den ich in der Folge kaum aus der Hand legen konnte..Der Thriller erinnert mich von der leichtgängigen Schreibe und auch vom Aufbau her total an Freida McFadden. Wenn ihr also unsere Housemaid-Autorin mögt, solltet ihr euch auf jeden Fall auch Iliana Xanders Debüt mal genauer ansehen. In der Geschichte ist man schnell drin. Die wichtigen Charaktere werden auch zügig eingeführt. Und der Spannungsaufbau lässt ebenfalls nicht lange auf sich warten. Die Briefe, die Mackenzie erhält, deuten düstere Geheimnisse an und haben mich immer tiefer in die Geschichte eintauchen lassen. Hier greift eines gut ins andere über, so dass die Seiten nur so dahinfliegen. Dann kommt der Kniff, von dem Autoren gerade des Öfteren mal Gebrauch machen: Ein Mega Plottwist bereits zur Mitte des Buches, der bei mir für einen echten *WTF*-Moment gesorgt hat. .Auf den Plottwist folgt eine Zäsur. An dieser Stelle startet Teil 2 der Story. Und der ist mit einem Zeitsprung in die Vergangenheit und einem Perspektivwechsel verbunden. Das ist gut gemacht, weiterhin spannend zu lesen und lässt auf jeden Fall keine Langeweile aufkommen. Ein bisschen schade fand ich lediglich, dass das Briefmotiv an dieser Stelle durchbrochen wird. Nach einer weiteren Teilung kehrt die Handlung im dritten Teil der Story dann aber wieder zur Mackkenzie-Perspektive im Hier und Jetzt zurück. Damit holt die Handlung dann zum großen Finale aus und nimmt nochmal spannende Wendungen, die bei mir bis zum Ende für echtes Lesevergnügen gesorgt haben. Letztendlich war LOVE, MOM mal wieder ein Thriller, den ich in kurzer Zeit richtig schön inhaliert und durchgesuchtet habe..Fazit: Eigentlich war mir ja Iliana Xanders zweiter Thriller MAN OF THE YEAR, der im Januar 2026 erscheint, als erstes aufgefallen. Nach der Lektüre von LOVE, MOM bleibt dieses Buch auch definitiv auf meiner Leseliste. Iliana Xander hat mich mit ihrem Debüt überzeugt und ich möchte wissen, ob sie daran anknüpfen kann. Ich bin schon gespannt, ob auch ihr nächstes Buch mir wieder Freida McFadden-Vibes gibt oder vielleicht ganz anders wird. LOVE, MOM ist ein echt gutes und vielversprechendes Thrillerdebüt, dem für meinen Geschmack nicht viel zum Highlight fehlt. Vielleicht schafft Iliana Xander es ja mit Thriller Nummer 2 in diese Sphäre vorzustoßen. Ich bleibe auf jeden Fall mal am Ball.