Interessant, kurzweilig und spannend
Im Herbst 1902 träumen die drei jungen Frauen, Lulu, Fanny und Elsa, die alle drei aus grundverschiedenen Verhältnissen stammen, nach wie vor davon, in München als Frau zum Medizinstudium zugelassen zu werden.Während Fanny, verkleidet als ihr Bruder Anton, an der Uni im Medizinstudium bereits erste Erfolge verzeichnet, bangt Lulu, die Tochter des Professors der Haunerschen Kinderklinik, ob sie überhaupt das Abitur besteht. Elsa, die als Wärterin in dieser Klinik arbeitet, muss hingegen mit ihren eigenen Problemen kämpfen. Sie ist dem jungen Assistenzarzt Schander ein Dorn im Auge. Er versucht mit allen Mitteln, dass Elsa ihre Anstellung verliert.Wird es den drei gelingen ihrem Traum endlich näher zu kommen? Der große Traum der Frauen Ina Bach setzt mit der Fortsetzung etwa zwei Jahre nach dem Ende des ersten Teils an. Wir erleben nun als Leser ein turbulentes Jahr mit.Man findet sich wieder sehr schnell in der Handlung ein. Unterstützt durch kleine, geschickt eingefügte Rückblenden durch die Autorin zu den vorangegangenen Geschehnissen.Auch dieser Teil ist geprägt durch einen ansprechenden und gut zu lesenden Schreibstil.Ina Bach bringt die um die Jahrhundertwende vorherrschende Denkweise bezüglich Bildung der Frauen, sehr gut zum Ausdruck und kann die Problematik, mit der die damaligen jungen Frauen konfrontiert waren, sehr detailliert zum Ausdruck bringen. Bekannte Protagonistinnen Die vorkommenden Charaktere sind weitestgehend aus dem ersten Teil bekannt. Deshalb empfiehlt es sich, diesen vorher gelesen zu haben. Die neu hinzukommenden Charaktere bleiben bei einer übersichtlichen Zahl und es kommt keine Verwirrung auf.Es ist interessant die Entwicklung unserer jungen Hauptprotagonistinnen zu verfolgen und zu vertiefen.Jede hat ihre ganz eigene Geschichte und jede für sich verfolgt der Leser mit Interesse. Auch die Nebenhandlungsstränge sind spannend und lockern das eigentliche Hauptthema entsprechend auf, etwa die Geschichte um das Findelkind Tilda. Mitreißender Anhang Ganz besonders hervorzuheben ist der etwa 15-seitige Anhang. Beim Lesen erkennt man die akribische Recherche die Ina Bach vor Schreiben dieser Trilogie betrieben hat. Chronologisch wie im Romanverlauf, geht sie auf jeden einzelnen Punkt der tatsächlichen Begebenheiten ein und erklärt diese ausführlich. Diese Abhandlung ist durch witzige Zwischenbemerkungen der Autorin aufgepeppt.Letztlich schließt dieser zweite Teil mit einem mehrseitigen Literaturverzeichnis, für Leser, die sich bezüglich dieser Themen noch mehr informieren möchten. Fazit: Absolut ebenbürtige Fortsetzung eines bereits erfolgreichen ersten Bandes. Ich bin sehr gespannt, wie die Träume der mittlerweile liebgewonnenen jungen Frauen im dritten Teil weitergehen.