Klapptext ist etwas irreführend. Es gab viel Gewalt,toxisches Verhalten und eine Protagonistin,die nur Selbstzweifel hat.
"Blood of Hercules - Berühre sie und stirb" von Jasmine Mas war für mich auf den ersten Blick unglaublich interessant, da ich griechische Mythologie liebe und ich mich über jedes Buch freue, dass diese mit einbindet. Außerdem klang der Klapptext spannend und auch die Leseprobe fand ich gut gelungen.Alexis wächst unter schweren Bedingungen auf. Von ihren Pflegeeltern misshandelt und vernachlässigt,kümmert sie sich um ihren kleinen Bruder Charlie. Als sie in der Schule einen Test macht, stellt sich heraus, dass sie eine Halbgöttin ist und muss an der Initiation der Spartan War Academy teilnehmen. Das tödliche Training verlangt Alexis alles ab und dann sind da noch ihre Mentoren Achilles und Patro und ihre zwei Professoren Augustus und Kharon, die Alexis besitzen wollen.Im originalen Klapptext steht, dass Achilles und Patro Alexis zu einer gefährlichen Kriegerin formen, aber das sehe ich nicht. Sie muss andauernd gerettet werden, wird laufend bewusstlos und wirkt eher schwach. Sie hat zwar, gerade zum Ende hin ihre stärkeren Momente, aber als gefährliche Kriegerin würde ich sie nicht bezeichnen. Außerdem erwartet man durch den Klapptext eine andere Geschichte, zumindest war das bei mir so. Eine Romanze ist überhaupt nicht zu finden. Stattdessen gibt es toxische und brutale Interaktionen zwischen den Charakteren. Es gibt zwar zwischendurch eine gewisse Anziehung, aber selbst in denen wird Alexis untergebuttert oder gar beleidigt. Sie macht auch absolut keine Charakterentwicklung. Sie hat kein Selbstbewusstsein, zweifelt immer an sich selbst und traut sich nicht, ihre Meinung zu sagen, was an ihrer Vergangenheit liegt. Stattdessen denkt sie vieles, was anfangs auch durchaus unterhaltsam ist, aber mit der Zeit wirkt es etwas abgenutzt. Außerdem fantasiert sie immer wieder von dem Mathematiker Carl Gauß, was nach einer Weile ziemlich nervt. Auch die anderen Charaktere zeigen keine wirkliche Tiefe. Wenn ich gedacht habe, dass einer nun doch mal eine andere Fassade zeigt, war diese schnell weg. Irgendwie konnten alle nur übergriffig und toxisch sein.Viel hatte die Geschichte mit der griechischen Mythologie nicht gemeinsam. Zwar gab es die Stammbäume rund um Zeus und es waren auch Titanen da, die gerade die Menschen angreifen, aber das war es auch. Komischerweise haben die auch immer wieder Latein gesprochen. Dabei ist Altgriechisch deren Sprache gewesen, aber es kamen immer wieder Sätze auf Latein vor. Das einzige, was ich gut fand, war die Schlange Nyx, die jeden direkt umbringen wollte. Die war somit ganz unterhaltsam, aber später wurde sie auch kaum thematisiert. Außerdem blieb sehr vieles offen, wie warum Alexis Nyx eigentlich sehen kann und sonst niemand. Sicherlich gibt es noch weitere Teile, aber da dies immer wieder aufgegriffen wurde, hätte mich das schon in diesem Band interessiert. Alexis ganzer Aufenthalt in der Academy wirkt zudem sehr langatmig. Es gibt Unterricht, sie müssen laufen, dann lernen, wieder Unterricht, zwischendurch wird sie gerettet, immer und immer wieder. Das war doch recht langweilig. Mal davon abgesehen, dass ich vieles recht unlogisch fand, wie am Anfang hieß es, dass sie sich verdienen müssen, Spartaner zu sein, weswegen sie kein Essen und Trinken bekommen und nicht schlafen dürfen, aber wenn Alexis und ihre Mitstreiter in der Bibliothek waren, haben viele immer wieder geschlafen, ebenso im Unterricht. Passte für mich nicht ganz zusammen. Außerdem gab es im Buch immer wieder Fehler, wie falsche Buchstaben, etc. Für mich war dieses Buch jedenfalls eine Enttäuschung und wer eine Romanze erwartet, sollte es nicht lesen. Es ist eher brutal, toxisch und zieht sich extrem.