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Produktbild: ë | Jehona Kicaj
Produktbild: ë | Jehona Kicaj
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Ein stilles und zugleich sprachmächtiges Buch, das vom Verlust der Heimat durch Krieg, von Schmerz und Sprachverlust erzählt. In diesem ergreifenden Debüt findet die Autorin eine großartige eigene Sprache.

Der ungewöhnliche Titel »ë« steht für einen Buchstaben, der in der albanischen Sprache eine wichtige Funktion hat, obwohl er meist gar nicht ausgesprochen wird. Als Kind von Geflüchteten aus dem Kosovo ist die Erzählerin auf der Suche nach Sprache und Stimme. Sie wächst in Deutschland auf, geht in den Kindergarten, zur Schule und auf die Universität, sucht nach Verständnis, aber stößt immer wieder auf Zuschreibungen, Ahnungslosigkeit und Ignoranz.
Als der Kosovokrieg Ende der 90er-Jahre wütet, erlebt sie ihn aus sicherer Entfernung. Doch auch in der Diaspora sind Krieg und Tod präsent - sie werden nur anders erlebt als vor Ort.
Der Roman »ë« erzählt von dem in Deutschland kaum bekannten Kosovokrieg und erinnert an das Leid von Familien, die ihre Heimat verloren haben, deren ermordete Angehörige anonym verscharrt wurden und bis heute verschollen oder nicht identifiziert sind. Eine Vergangenheit, die nicht vergehen kann, weil sie buchstäblich in jeder Faser des Körpers steckt, wird von Jehona Kicaj im wahrsten Wortsinn zur Sprache gebracht.

Produktdetails

Erscheinungsdatum
23. Juli 2025
Sprache
deutsch
Seitenanzahl
176
Dateigröße
2,54 MB
Autor/Autorin
Jehona Kicaj
Verlag/Hersteller
Kopierschutz
mit Wasserzeichen versehen
Family Sharing
Ja
Produktart
EBOOK
Dateiformat
EPUB
ISBN
9783835389366

Portrait

Jehona Kicaj

Jehona Kicaj, geb. 1991 in Kosovo und aufgewachsen in Göttingen, studierte Philosophie, Germanistik und Neuere Deutsche Literaturwissenschaft in Hannover. Nach wissenschaftlichen Publikationen erscheinen von ihr seit 2020 auch literarische Texte. Sie ist Mitherausgeberin der Anthologie »"Und so blieb man eben für immer". Gastarbeiter:innen und ihre Kinder« (2023). Der Roman »ë« ist ihr Debüt.

Pressestimmen

»Ein Text, der komplett von der Sprache und all ihren Aspekten her konstruiert und gedacht ist. ( ) Dieser Text ist wirklich sehr fein, hochpoetisch erzählt. «
(Lara Sielmann, Deutschlandfunk Kultur, 11. 08. 2025)

»Der Roman steht verdientermaßen auf der Longlist zum den Deutschen Buchpreis ( ). Jehona Kicaj hat Worte für das Unsagbare gefunden. «
(Bernd Melichar, Kleine Zeitung, 23. 08. 2025)

»Den vielen Büchern (. . .), die zuletzt vom Ankommen und Aufwachsen in Deutschland berichtet haben, fügt dieses eine Farbe hinzu, die bislang gefehlt hat. «
(Tilman Spreckelsen, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 05. 09. 2025)

»Kicaj ( ) hat das eindringlichste Debüt dieses Herbstes geschrieben, einen Roman, der schon mit seinen ersten Szenen klarmacht, was er kann. «
(Marc Reichwein, Welt am Sonntag, 08. 09. 2025)

»Jehona Kicaj ist ein atemberaubendes Romandebüt gelungen, das einen in der deutschsprachigen Literatur noch kaum beleuchteten Krieg mitten in Europa ins Licht rückt. «
(Cornelius Hell, Die Presse, 20. 09. 2025)

» ë ist ein erstaunlicher, bisweilen großartiger Wurf: klug, klar, gekonnt komponiert. «
(Arno Orzessek, rbb radio3, 29. 09. 2025)

»Kicaj schildert in einer Sprache, die einem wirklich unter die Haut geht und traurig macht. Ich würde mir wünschen, dass dieser Roman viele Lesende erreicht, um mit Vorurteilen aufzuräumen und eigenes Handeln zu überdenken. «
Ina Hausmann, NetGalley

»Ich fand das Buch sehr berührend und emotional aufwühlend. Es hat mir vom Inhalt her sehr gut gefallen, macht nachdenklich und wirft viele Fragen auf. Die Autorin versteht es mit Hilfe einer sehr detailreichen und besonderen Sprache, eine Nähe zum Leser herzustellen. «
Steffi Glücklederer, NetGalley

»Ein Buch, das mich berührte und beschämte. Zu wenig interessierte mich damals das Schicksal der Betroffenen des Krieges. Aus dem Grund bin ich der Autorin sehr dankbar, dass sie mir auf diese Weise die Augen öffnete. «
lielo 99, NetGalley

»Ein sehr wichtiges Thema, das nicht in Vergessenheit geraten darf und zu dem dieses Buch einen wertvollen Beitrag leistet, auch wenn es stellenweise natürlich hart zu lesen ist. Insgesamt ist es ein sehr flüssig und gut geschriebenes Buch mit vielen kleinen Geschichten über die Ich-Erzählerin und ihrer Familie, die so gestaltet sind, dass man sich der Familie nah und verbunden fühlt, sich für sie interessiert und gerne weiterliest. «
Janina Pollack, NetGalley

»Es ist ein verhaltener Text. Was auserzählt wird, kann dennoch Leerstellen haben. Und doch gibt es viele Emotionen, die man als Leser erspüren und verarbeiten muss. Am Ende kann ich ë ein bemerkenswertes Buch nennen! «
Klaus Hünken, NetGalley

»Jehona Kicaj wird mit dem diesjährigen Literaturpreis der Landeshauptstadt Hannover (HANNA) für diesen Roman ausgezeichnet werden, aus meiner Sicht zu Recht. Diese Geschichten über Flucht, Vertreibung, Diaspora und Integration, von denen es viele gibt, sind sich immer sehr ähnlich, und doch ist ein jedes Schicksal individuell. Die Autorin macht das für den Leser zu einem Ereignis. «
Judith Schewe, NetGalley

»Gewalt, die sich in Körper und Erinnerungen eingeschrieben hat und der Umgang, dazu die Frage nach dem, was Wörter ausdrücken können, wenn sie doch eigentlich fehlen, das sind die die Themen, die Jehona Kicaj in ihrem Roman bravourös umkreist und sichtbar macht. Mit ë gelingt ihr ein fabelhaftes Debüt, das die Erinnerung an den Kosovokrieg wachhält und geradezu universell von Versehrung und Sprachlosigkeit nach dem Erleben solcherlei Gewalt erzählt, die bis heute fortwirkt. «
Marius Müller, NetGalley

»Historisch ein Lehrstück. Die Prosa prägnant. Kein Wort zu viel. Das Schicksal berührend. Eine absolut fesselnde Lektüre. «
Christina Kliem, Pustet, Augsburg

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LovelyBooks-BewertungVon dunis-lesefutter am 13.09.2025
Harter Stoff Ich war Anfang 20 als der Krieg in Kroatien begann. Mit einem Abstand von 1385 km habe ich das Geschehen täglich verfolgt. Cousins mit selbstgebastelten Waffen in deutschen Nachrichten gesehen, Verwandte wurden evakuiert und getötet, Häuser zerstört und Menschen traumatisiert. 4mal war ich zwischen 1990 und 1995 dort und der "Urlaub" in Sichtweite der serbischen Armee drehte sich nur um das eine Thema. Die Folgen machen mir auch heute noch Magenschmerzen. Das was in Kroatien passiert war schlimm genug und doch fühlt es sich nur wie ein Vorspiel für das an, was dann erst den bosnischen Muslimen und danach den albanischen Kosovaren wiederfuhr. In allen 3 Ländern hat sich die Zeitrechnung verändert. Es gibt ein VOR und ein NACH dem Krieg. Jehona Kicaj ist das Kind albanisch- kosovarischer Einwanderer. In ihrem Werk löst ein Besuch beim Zahnarzt Erinnerungen an die Zeit des serbischen Terrors aus, der dann mit einem NATO Bombardement beendet wurde. Auch sie beobachtet dies aus der deutschen Diaspora, aber als Kind kann man das was Erwachsene oft verschlüsselt kommunizieren nur schwer einordnen. Sie erzählt uns  im Rahmen einzelner Szenen, zu denen sie immer wieder zurückkehrt, von Ereignissen die man am liebsten vergessen möchte und an deren Folgen sie leidet.Sprachlosigkeit ist ihre Reaktion. Stattdessen knirscht sie mit den Zähnen, bis diese zu brechen drohen. Sprachlos wie der Buchstabe "ë" der im albanischen meist das stumme Ende betont. Sie macht sich auf die Suche nach dem Unaussprechlichen. Ein Seminar über die Identifizierung von Menschen die Kriegsverbrechen zum Opfer fielen, Befragung von Verwandten, Reisen in den Kosovo, oder das Schauen von Videos, die dem Erzählten die passenden Bilder liefern, sind ihre Mittel zu finden was sie schmerzt und für immer zu ihr gehört.Auch ihre migrantische Geschichte nimmt Einfluss auf den Text. Alltagsrassismus, Unkenntnis der albanischen Sprache und Kultur - die oft mit der serbischen in einen Topf geworfen wird oder Provokation durch serbische Mitbürger zeigen ihr oft wie sie gesehen wird. Die Repressalien an der serbischen Grenze haben mich zum Würgen gebracht- habe ich auf Reisen in den Staat Jugoslawien ein paar mal auch erlebt. Kicaj berichtet schonungslos von den schweren Gräueltaten, das war für mich unglaublich schwer auszuhalten, doch es muss erzählt werden, denn so ist Krieg immer!  Das darf man nicht vergessen. Trotzdem bleibt der Eindruck des Schweigens erhalten, was sicherlich an der besonderen Erzählweise der Autorin liegt. Eine große Empfehlung und ein Buch das definitiv auf die Shortlist gehört!
Von Hornita am 12.09.2025

Authentisch und lesenswert

Dieses Buch hat mir sehr gut gefallen und ich finde, dass es die Nominierung für den Deutschen Buchpreis wirklich verdient hat. Die Erzählerin ist eine junge Frau, die in verschiedenen Erzählszenarien wiederkehrende Erzählstränge schildert. Die Episoden beim Zahnarzt zeigen eindringlich, dass sie etwas Unbenanntes zu verarbeiten hat. Gleichzeitig gibt es Erinnerungen an die erste Zeit in Deutschland, prägende Begegnungen, Studium, Treffen mit der Familie und deren Erinnerungen. Dazu kommt eine Vortragsreihe über den Kosovo und grausame Details über den Krieg. Als Leser pendelt man mit der Erzählerin zwischen Distanz und Betroffenheit. Der Schreibstil ist sachlich und fast neutral, nie belehrend, aber doch auch eindringlich und die junge Erzählerin wirkte auf mich alt, entwurzelt und auch ein bisschen desillusioniert. Sehr gut beschreiben fand ich den Spagat zwischen Sprachlosigkeit und Assimilation in der neuen Heimat. Durch die Stimmen und Erinnerungen der Familie werden Fluchterinnerungen geteilt und die Ängste der Älteren, die fürchten, dass die Kinder das Wesentliche ihrer Kultur vergessen. Auf mich wirkte das Buch sehr authentisch und ich finde die Darstellungen der verschiedenen Erlebnisse und Gefühle sehr feinfühlig und reflektiert.
Jehona Kicaj: ë bei hugendubel.de