Gleich am Morgen mit Kaffee Jessica Anthony Mir geht es gut fast fertig gelesen und erkenne, wie kunstvoll dieser kurze Roman konstruiert ist. Zunächst geschieht nichts. Ich habe noch zu E gesagt: "Da wird nur geschwafelt, ohne Inhalte." Aber der eintönige Text soll nur Kathleens eintöniges Leben mit ihrer eintönigen Ehe geradezu physisch wiedergeben. Nach der Mitte kommen dann die eigentlichen Aussagen: Kathleen weiß eigentlich nicht, warum sie Virgil geheiratet hatte. Ja, er sah bewundernswert gut aus. Aber das bedeutete auch, dass er jede 'rumkriegen konnte. Sie hat ihre Profi-Tennis-Karriere, die so gut begann, an den Nagel gehängt. War das richtig für sie? Sie hat den Tennislehrer, dem sie alles gelernt hatte, nicht nur beim Tennis, aufgegeben. Aber dann als sie verheiratet war, hat sie ihn doch wieder gesehen und ihr ältester Sohn ist von ihm. Ihr dummer Ehemann in seiner Verblendung weiß davon nichts. Nur der Schwiegervater ist da weitsichtiger. Jetzt ist sie mit ihrem dritten Kind schwanger vom griechischen Hausmeister, der ihr den vergammelten Pool hergerichtet hatte, quasi als Dankeschön. Aber auch Virgil nutzt seine Freiheiten mit der rothaarigen Little Mo, die ihm ein Saxophon schenkt und nach Hause schickt, obwohl er nicht spielen kann. Aber sie will, dass er es lernt und für sie spielt. Wird er aber nie. Ein hervorragend und intelligent gebautes Stück Prosa. Eine gute Inszenierung!Alles erinnert mich an ein Theaterstück. Sicher wird sich ein Regisseur den Roman eines Tages vornehmen.