Angesichts von Verboten und Moratorien,die KI-Entwicklung zu pausieren, an Aktualität kaum zu überbietendes Sachbuch
Nicht zuletzt seit ChatGPT die Welt zu revolutionieren scheint, ist das Thema KI in fast aller Munde. Gibt es da etwas, das näher läge, als sich mal mit dem Thema zu befassen?! Nein, und wenn dann auch noch eine Autorin wie Kenza Ait Si Abbou darüber schreibt, spricht vieles dafür, dass man spätestens jetzt eine gut verständliche Einführung ins Thema bekommt. Künstliche Intelligenz scheint nahezu überall im Einsatz, doch vieles, was wir heutzutage KI nennen, ist noch nicht viel mehr als Algorithmen - mit teils beeindruckenden Ergebnissen, noch dazu schnell und damit ökonomisch interessant. Doch unabhängig von dieser terminologischen Spitzfindigkeit scheint vieles KI auch noch verwehrt: Gefühle etwa, doch die sind zur Erfüllung mancher Aufgabe unerlässlich. Denn erst wenn KI menschliche Gefühle "versteht" oder vielleicht besser gesagt zu lesen oder deuten vermag, wird ihr durchschlagender Erfolg kaum mehr aufzuhalten sein. Aber kann KI das? Ja, technisch geht da einiges, denn schon heute können KIs mithilfe von Kameras und Sensoren Menschen bzw. ihre Mimik, Gesten und nicht zuletzt auch ihre Hirnströme lesen. Das eröffnet zahlreiche Möglichkeiten: Bei der Reklamation wird der aufgebrachte Kunde an den erfahrensten Helpdesk-Mitarbeiter durchgestellt, den nichts aus der Ruhe bringt; in der Medizin können Diagnosen gestellt werden, lange bevor ein Mensch das könnte. Fluch und Segen?! KI gewinnt mehr und mehr an Bedeutung und ihre "Eigner" an Einfluss. Emotionen schienen noch ein Hindernis, doch mit dieser "Beruhigung" räumt Kenza Ait Si Abbou auf. Kenntnisreich und doch gut lesbar und verständlich berichtet sie vom Stand der KI-Entwicklung, von Profiteuren und daraus resultierend vermutlich auch Verlierern. Denn wenn Projekte mit Milliarden gefördert werden und KIs Aufgaben übernehmen können, die zuvor Menschen vorbehalten waren, gibt es unweigerlich auch Verlierer. Und natürlich wird sich schlicht auch unser Zusammenleben verändern, wenn KI mehr und mehr "das Ruder übernimmt" - doch so weit müsste es ja gar nicht kommen - wenn wir uns Gedanken machen, wie wir KI so gestalten (lassen), dass genau das nicht passiert, dass sie uns eines Tages sagt, wo es lang geht. Es geht darum, sich ein Bild zu machen, wie Mensch und Maschine klarkommen, "zusammenleben" können. Man kann die Augen davor verschließen, aber das wäre eine wenig sinnvolle Strategie, wenn man bedenkt, wie weit KI schon ist. Allen, die sich nicht einfach überrollen lassen wollen, sondern wissen wollen, was uns in Zukunft vielleicht erwartet, sei dieses an Aktualität angesichts von Verboten von ChatGPT und Moratorien von Elon Musk und Co., die KI-Entwicklung zu pausieren, kaum zu überbietende Sachbuch empfohlen.