Wenig Seiten, trotzdem viel Inhalt
Galatea ist eine eindringliche und poetische Neuerzählung des Pygmalion-Mythos, wie man sie nur von Madeline Miller erwarten kann. In ihrer gewohnt klaren, kraftvollen Sprache gibt sie der stummen Statue eine eigene Stimme - und was für eine starke. Die Geschichte ist kurz, aber emotional unglaublich dicht; jeder Satz sitzt, jede Szene trägt Bedeutung.Besonders beeindruckend ist Millers Fähigkeit, große Themen wie Selbstbestimmung, Kontrolle und die Befreiung aus toxischen Machtverhältnissen in so wenigen Seiten spürbar zu machen. Galatea wirkt gleichzeitig zerbrechlich und unerschütterlich, und gerade diese Mischung macht die Figur so berührend.Für mich ist Galatea eine kleine, literarisch präzise gesetzte Wucht - atmosphärisch, feministischer in ihrer Perspektive und mit einer überraschend großen emotionalen Tiefe. Ein kurzes Werk, das lange nachhallt