Kriminalkommissarin Paula Winter, steigt nach einer längeren Rekonvaleszenz wieder in den beruflichen Alltag ein und hadert ein wenig damit, als vorgebliche Geocacherin im Fall eines erschossenen Geocacher ermitteln zu müssen. Recht bald entdeckt sie zahlreiche Animositäten zwischen einigen Schatzjägern, die einander übertrumpfen, die besten Plätze für ihre ausgefallenen Schätzen haben zu wollen und dafür auch zu unlauteren Mitteln greifen. Zwei rivalisierende Geocacher stechen dabei besonders heraus: Sör Ricky und Funkelwunder. Während ihrer Recherchen stößt Paula noch auf den geheimnisvollen Thanatos, der im Verdacht steht, für die Zerstörung von Caches verantwortlich zu sein. Doch niemand kennt seinen Klarnamen. Wenig später sind weitere Personen tot und Merle, die kleine Tochter von Funkelwunder, ist verschwunden. Blöderweise ist Paulas Undercover-Mission aufgeflogen und Thanatos übernimmt die Regie ... Meine Meinung: Ich habe mich sehr gefreut, einen Krimi in die Finger zu bekommen, der in Bremen spielt, habe ich doch letztes Jahr einige Urlaubstage in der Stadt verbracht. Ich mag es einfach, Straßen und Plätze, auf denen ich spaziert bin, als Schauplatz eines Krimis wiederzuentdecken. Allerdings habe ich in diesem Krimi wenig vom Flair der Weser-Stadt verspürt. Die Verbrechen hätten in jeder anderen Stadt stattfinden können. Daher hat mich der Krimi ein wenig zwiegespalten zurückgelassen. Gut gefallen hat mir die durchaus harmonische Arbeitsatmosphäre in der Dienststelle zwischen Paula Winter, ihrem Kollegen Lennard Sommer und dem gemeinsamen Chef Harry Meyerdierks. Die beiden Männer wirken ein wenig schrullig, was immer wieder für ein Schmunzeln bei gesorgt hat. Die oft üblichen Querelen fehlen gänzlich. Allerdings wird Paulas Rekonvaleszenz zu Beginn des Krimi recht breit ausgewalzt, ohne den Grund dafür zu nennen. Ich finde es immer schade, wenn Gedanken nicht bis zum Ende ausgeführt werden. Doch muss berücksichtigt werden, dass es sich hier um das Krimi-Debüt der Autorin handelt. Gut in die Handlung integriert sind die Erklärungen zum Geocaching. Für mich ein wenig unglaubwürdig sind die Ermittlungsansätze. Was für mich gar nicht geht, ist ein achtjähriges Kind, das zu Selbstjustiz greift. Das kostet jedenfalls einen Stern! Hier wundere ich mich, dass der Gmeiner-Verlag nicht steuernd eingegriffen hat. Das Ermittler-Trio hätte durchaus Potenzial, was auch an den Nachnamen Sommer und Winter liegt, die für Wortspiele sehr gut geeignet sind. Fazit:Von den ursprünglich veranschlagten 4 Sternen muss ich (siehe oben) einen wieder abziehen, bleiben daher 3 Sterne, schade.