Stürmische Zeiten | Die historische Familiensaga im 20. Jahrhundert

Stürmische Zeiten von Mia Milberg ist der zweite Band einer berührenden Familiensaga, die in den Wirren des Zweiten Weltkriegs spielt. Im Mittelpunkt steht erneut Vroni Landthaler, die getrennt von ihrem Mann Karl, der als Bauingenieur für die Luftwaffe tätig ist versucht, das Familienleben für ihre beiden Töchter aufrechtzuerhalten. Zwischen Luftangriffen, Mangelwirtschaft und der bedrückenden Stimmung des NS-Regimes kämpft Vroni nicht nur ums tägliche Überleben, sondern auch um Menschlichkeit, Würde und ein kleines Stück Normalität. Mia Milberg gelingt es mit ihrem bildhaften und einfühlsamen Schreibstil, die Leserinnen und Leser sofort in die Handlung hineinzuziehen. Man ist direkt an Vronis Seite, spürt ihre Ängste, ihre Hoffnungen, ihre Zerrissenheit. Besonders eindrucksvoll ist die Darstellung der Hausgemeinschaft eine Quelle der Unterstützung und des Trosts, in der sich Nachbarschaftshilfe und kleine Gesten wie eine Tasse Kaffee oder ein freundliches Wort als wahre Lichtblicke erweisen. Als eine Person aus Vronis Vergangenheit plötzlich wieder auftaucht, steht sie vor einer inneren Zerreißprobe zwischen Pflichtgefühl und der tiefen Sehnsucht nach etwas Vergangenem. Diese emotionale Spannung verleiht dem Roman zusätzlich Tiefe. Was mich besonders begeistert hat: Dieser zweite Teil hat mich wesentlich mehr berührt und gefesselt als der erste. Die Geschichte wirkt reifer, dichter und emotional noch intensiver. Ich habe mitgefühlt, mitgelitten, gehofft und war am Ende tief bewegt. Fazit: Ein intensives, gefühlvolles Buch, das nicht nur die Schrecken der Kriegszeit spürbar macht, sondern auch zeigt, wie viel Mut, Stärke und Menschlichkeit in kleinen Alltagsmomenten liegen. Wer den ersten Teil mochte, wird diesen Band lieben er ist für mich sogar noch besser gelungen. Vroni ist eine starke, glaubwürdige Figur, deren Schicksal man nicht so schnell vergisst. 4 Sterne und eine Leseempfehlung.