Einen Roman, der im Berchtesgadener Land spielt, darf ich mir doch nicht entgehen lassen.
Genauer gesagt, ist Hintersee hier im Fokus. Trotzdem konnte ich das Feeling der Alpen, Flora und Fauna praktisch spüren. Bierbrauerin Clara zieht aus Hamburg mit ihrem Pubertier Marie hierher, um in der Gamsbockbrauerei zu arbeiten. Doch um das Familienunternehmen, das die Brüder Andi und Tom vor kurzem geerbt haben, steht es nicht gut.
Michelle C. Ahrens hat hier einen sehr einfühlsamen Wohlfühlroman geschrieben, der aber gleichzeitig verschiedene ernste Themen bearbeitet. Solche Geschichten mag ich sehr. Den Mut zum Neuanfang und die dadurch entstehenden kleinen und großen Probleme zu meistern, bewundere ich bei Clara sehr. Neben den Mutter-Kind-Konflikten im Teenageralter, wird auch die Nachfolgefrage und das Überleben von Kleinbetrieben beleuchtet, ebenso wie die Gefahren, die in den Alpen lauern können, wie z.b. beim Wetterumschwung, um nur einige zu nennen.
Das Cover und der Titel passen gut zum Roman. Der Text liest sich flüssig, einzig der staubtrockene Mund fiel mir persönlich zu oft auf. Dass ich natürlich gerne viel mehr über die Natur im Berchtesgadener Land gelesen hätte, ist nur eine ganz persönliche Tatsache.
Es würde mich freuen, wenn neben Anna auch der Bruder, der bei Clara den Kürzeren zieht, noch ihre Geschichte bekommen würden.