Die Reise von Konstantin und seiner Hasensippe geht weiter. Während im ersten Teil "Konstantin und der große Sprung" die persönliche Entwicklung des Protagonisten im Vordergrund stand, ist nun die ganze Sippe gefordert - und die seiner großen Liebe Dalia gleich mit.
Nach der Rückkehr Konstantins in seine Heimat ist nichts mehr wie vorher. Mit seiner großen Liebe Dalia ist auch gleich deren Sippe der Blumenhasen auf die andere Seite des Flusses gekommen. Doch die Ängste und Vorurteile, die beide Hasensippen sorgsam auf beiden Ufern des Gewässers voneinander getrennt hielten, sind damit nicht vom Tisch. Den Blumenhasen sind die Traditionen der Osterhasen völlig fremd. Den Osterhasen dagegen kommt das Hinterfragen ihrer gewohnten Abläufe alles andere als gelegen, sitzt ihnen doch der Termindruck des nahenden Osterfestes im Nacken.
Die Älteren, allen voran Konstantins Vater, sind die ungewohnten Gäste mit ihren fremden Ansichten nicht geheuer. Die Jüngeren, denen der Brückenschlag mit Unbekümmertheit scheinbar mühelos gelingt, sind dagegen auf die Erfahrung der Älteren angewiesen. Alle müssen lernen, die jeweils andere Seite zu verstehen und dabei sie selbst zu bleiben.
Das lässt an die schweren Themen Integration und Generationenkonflikt denken. Mirjam Wiesemann versteht es, diese auf eine sprachlich spielerisch leichtfüßige Art zu vermitteln, ganz im Schritt und Tempo ihrer Hasen-Charaktere. Das liest sich leicht und locker, und fast vergisst man, wie tief die vermittelten Inhalte liegen. Eine Ostergeschichte über Verständigung und die Bereitschaft zur eigenen Entwicklung, gekonnt verpackt im poetisch verspielten Schafspelz.
Sehr lesenswert!