Mona Awad nimmt uns in Rouge mit auf eine surreale, düstere Reise in die Abgründe des Schönheitswahns - ein Thema, das aktueller kaum sein könnte. Im Mittelpunkt steht Mirabelle, die nach dem mysteriösen Tod ihrer Mutter Noelle nach Kalifornien reist. Dort entdeckt sie La Maison de Méduse, ein luxuriöses, fast sektenartiges Spa, in dem ihre Mutter regelmäßig verkehrte. Was als Suche nach Antworten beginnt, entwickelt sich zu einem verstörenden Trip durch Spiegelräume, Hautpflege-Rituale und die fragile Beziehung zwischen Mutter und Tochter.Der Einstieg in die Geschichte war durchaus vielversprechend - interessant, atmosphärisch dicht und faszinierend. Besonders der kritische Blick auf Schönheitsideale, Social-Media-Ästhetik und toxische Mutter-Tochter-Dynamiken war zunächst packend. Doch je weiter die Geschichte voranschreitet, desto seltsamer - und leider auch unzugänglicher - wird sie.Die Handlung verliert sich zunehmend in surrealen Bildern und Szenen, die mehr Fragen aufwerfen als beantworten. Was am Anfang noch neugierig machte, wurde zum Ende hin immer abgedrehter und ließ mich ziemlich ratlos zurück. Für mich persönlich war das zu viel - die Story konnte mich emotional nicht mehr mitnehmen, und viele Handlungselemente blieben für mich unklar und unerklärt.Im Buddyread haben wir festgestellt, dass wir alle mit ähnlichen Schwierigkeiten zu kämpfen hatten. Die Geschichte bietet zwar viel Interpretationsspielraum, lässt Leser:innen aber auch ziemlich allein mit all den Andeutungen und Symbolen zurück. Am Ende blieben zu viele offene Fragen zurück und die Handlung war einfach nicht mehr greifbar.