Wo der Weizen blüht

Zu Beginn des Buchs wusste ich nicht wirklich, auf welche Reise ich mich begebe. Die Geschichte über Alex und das Geheimnis ihrer Großmutter Anna beginnt so ruhig, dass ich gar nicht gemerkt habe, wie sehr mir die Charaktere ans Herz gewachsen sind. Dabei passt Nadine Bogner ihren atmosphärischen, wortgewandten Schreibstil den beiden verschiedenen Zeiten an, in denen der Plot spielt. Dadurch fühlte es sich an, als würde ich tatsächlich durch die Zeit springen! Der Fokus liegt dabei auf der Vergangenheit, in der ich die besondere Freundschaft von Anna, Johann, Lisa und Benson verfolgen durfte. Mit jeder Seite wird es emotionaler und vor allem das Ende hat mich so tief berührt, dass das Buch zu einem Highlight wurde. Ich kann es allen empfehlen, die tiefgründige Geschichten, ungleiche Protagonist:innen und Reisen in die Vergangenheit lieben!

Handlung: In erster Linie geht es um die Geschichte von der Freundschaft zwischen Anna, Benson, Johann und Lisa. Wie sie zueinander gefunden haben und zu Freunden wurden, denn eigentlich könnten sie unterschiedlicher nicht sein. Und auch darum, dass Anna später nicht die war, für die sie von ihrer Enkelin Alex gehalten wurde. Alex steht, mit ihrem Freund Jakob vor sehr schwierigen Entscheidungen und um diese zu treffen, muss Alex erstmal alles über Annas Vergangenheit herausfinden. Dafür taucht man ein in die Geschehnisse des zweiten Weltkrieges. Wie er begann und vor allem, wie es war, ihn zu erleben. Meine Meinung: Ich muss erst einmal durchatmen. Ich bin fix und alle und sitze hier mit Tränen in den Augen. Diese Geschichte, sie ist...ich kann es gar nicht in Worte fassen. Die Geschichte um Anna, Benson, Johann und Lisa hat mich zutiefst berührt. Es ist eine Geschichte über die Freundschaft, dass man guten Freunden nicht zufällig begegnet und die große Liebe. Ebenso faszinierend finde ich Alex, die alles dafür gibt, eine richtige Entscheidung zu treffen und nicht locker lässt, bis sie das kleinste Detail in Erfahrung gebracht hat, um sich auch wirklich sicher sein zu können. Sie ist eine unfassbar toughe und mutige Frau! Der Schreibstil der Autorin ist schön locker zu lesen und gut den Zeiten angepasst. Mit ihren Worten hat sie etwas in mir bewegt und die Emotionen sind nur so auf mich eingeströmt. Ebenso das Setting. Ich konnte mir alles so sehr vorstellen, ich hatte eigentlich immer das Gefühl direkt mit dabei zu sein. Einmal hat die Autorin es geschafft, mich richtig wütend zu machen. Benson hat etwas getan, etwas unfassbar egoistisches, dummes und naives, und ich musste das Buch dann erstmal für den Abend beiseite legen, denn in meiner Wut hätte ich nicht weiterlesen können. Fazit: Ein absolutes Highlight und somit mein erstes Highlight in diesem Jahr! Es gibt zwar eine winzige Kleinigkeit, die mich persönlich gestört hat, denn der angekündigte Heimaturlaub von Max, Johanns und Lisas Bruder, wurde nur erwähnt, aber nicht weiter thematisiert. Ist nicht weiter tragisch, da Max wirklich nur am Rande eine Rolle spielt, aber gewünscht hätte ich es mir schon. Ansonsten gibt es von mir aus keine Kritikpunkte und das Buch verdient ihre 5!