Clara studiert Musik in Paris, ist talentiert und postet ihren kreativen Output auf instagram. Doch die meiste Zeit über ist sie einsam, fühlt sich alleingelassen und erdrückt von dem großen Erwartungsdruck, der auf ihr liegt. Sie nimmt therapeutische Hilfe in einer Klinik in Anspruch, findet Gleichgesinnte im Lonely-Hearts-Club, mit denen sie sich austauscht. Doch schlussendlich ist sie nicht bereit, sich mit ihren mentalen Problemen auseinanderzusetzen, verlässt die Klinik überstürzt und fährt nach Hause an die französische Küste. Dort trifft sie in ihrem Zimmer auf den neuen Gastbruder Emilian, Spitzname Milly, der in Frankreich sein Abitur machen möchte. Zwischen den beiden entwickelt sich eine Liebesbeziehung, die das Umfeld nicht gutheißt.Von Nasanin Kamani hatte ich noch nichts gelesen und war gespannt darauf, wie sie diesen Plot umsetzt, wie Clara und Milly zueinander finden und wie die mentalen Themen verarbeitet werden. Leider muss ich sagen, dass ich mit dem Buch nicht warmgeworden bin - weder mit Clara und Milly noch mit der Umsetzung der mentalen Komponente. Schnell wird deutlich, dass Clara vor ihren Problemen wegrennt und Milly versucht, Negatives durch Positives zu überdecken. Dass diese Strategie für beide kurzzeitig funktioniert, ein kleines Feuer entfacht, das dann jedoch wieder von Claras Verhalten erstickt wird, hat mich nicht verwundert.Leider konnte ich zu beiden Figuren keinen Zugang finden, fand sie zu flach dargestellt und konnte ihre Handlungen und ihr Verhalten überhaupt nicht nachvollziehen.Claras psychischen Probleme wurden zwar angesprochen und thematisiert, aber auch hier hatte ich das Gefühl, dass sie oberflächlich blieben und nicht den realistischen Raum bekommen haben, die sie für die Entwicklung gebraucht hätten.Nasanin Kamani konnte mich mit dem "Lonely-Hearts-Club" leider nicht überzeugen.