Vor gut einem Jahr habe ich mit Bernie und Luise den ersten Band der Reihe gelesen und er ist mir noch gut im Gedächtnis. Die Geschichte der beiden hatte mich tief berührt. Zu meiner großen Freude hat die Autorin mit Hilde und Robin nun einen weiteren Einblick in die jüdische Familie Smedresman geliefert. Auch hier merkte ich gleich wieder, wie umfangreich die Recherche gewesen sein muss. Auch, wie bewegend die Entdeckungen für sie sein mussten.
Dank des angenehmen, flüssigen Schreibstils war ich gleich in der Geschichte gefangen. Die Idee, einen gegenwärtigen, fiktiven Erzählstrang einzubinden, bei dem anhand alter Dokumente in die Vergangenheit gereist wird, fand ich absolut gelungen. So blieb immer wieder ein klein wenig Verschnaufzeit, wenn meine Gefühle durch die berührende und aufreibende Geschichte mächtig in Aufruhr waren.
Als sich Hilde und Robin im Berlin der 1934er Jahre begegnen, haben sie schon längere Zeit im Stillen füreinander geschwärmt. Da Hilde für diese Zeit eine sehr moderne Frau ist, ergreift sie gegenüber Robin die Initiative. So beginnt eine tiefe und innige Liebe. Der immer stärker werdende Judenhass und die Rassentrennung lassen den beiden kaum eine unbeschwerte Zeit. Sie werden von der Gestapo vernommen, müssen ihre Liebe auf Eis legen und brutale Methoden über sich ergehen lassen. Einziger Ausweg ist eine Ausreise, die nur schwer und mit vielen Auflagen umzusetzen war.
Trotz der gedrückten Stimmung und den erschreckenden Zuständen der damaligen Zeit gab es immer wieder Lichtblicke. Sei es durch Glück oder Personen, die ihre Hilfe anboten. Der Funke der Hoffnung schwebte für mein Empfinden immer ein klein wenig über allem. Ich habe Robin und Hilde um die Stärke ihrer Liebe beneidet und habe so gehofft, dass sich für die beiden alles zum Guten kehrt.
Die Höhen und Tiefen dieser wunderbaren Liebesgeschichte, auch im Hinblick auf die Rassenschande und das Auftreten der Gestapo schildert Rachel Soost unverfälscht und ehrlich. Nicht nur einmal bekam ich Gänsehaut vor Schrecken und Abscheu. Und dann sind da wieder kleine wunderschöne Momente. Ich möchte nicht vorgreifen, welchen Verlauf Hilde und Robins Liebesgeschichte nimmt, dass solltet ihr unbedingt selbst lesen und erleben.
Herzlichen Dank liebe Rachel Soost, dass ich weiter an Deiner Familiengeschichte teilhaben durfte. Gerne würde ich noch mehr erfahren.
Mein Fazit:
Auch mit Band 2 ihrer Familien- und Liebesgeschichte hat mich die Autorin wieder tief berührt. Ein bewegender Einblick in ein Stück historischer Geschichte. Der Schreibstil ehrlich und unverblümt, Charaktere die unter die Haut gehen.