Der Roman tut, was er soll: auf spannende Art und Weise unterhalten. Ich habe "Night" regelrecht verschlungen. Der Schluss begeistert mich jedoch gar nicht. Nachdem die Protagonistin Charlie ihre Eltern durch einen Unfall und ihre Mitbewohnerin durch einen Mord verloren hat, ist sie mit den Nerven am Ende. Die Uni wächst ihr über den Kopf und sie sieht in nichts einen Sinn mehr. Sie beschließt mitten im Semester ihr Studium abzubrechen und zu ihrer Oma in Ohio zurückzukehren. Das ist allerdings ein weiter Weg, wenn man kein Auto hat. Über eine Annonce am Schwarzen Brett lernt sie Josh kennen, der einen Mitfahrer sucht - oder das zumindest vorgibt. Mitten in der Nacht machen die beiden sich auf den langen Weg. Und Charlie beginnt mit jedem Kilometer ein Stückchen mehr daran zu zweifeln, dass Josh so harmlos ist, wie er tut... Ist er vielleicht sogar der Serienkiller, der ihre Mitbewohnerin auf dem Gewissen hat? Was mir an dem Buch gut gefallen hat, sind der lockere Schreibstil und die Spannung, die bis zum Ende aufrechterhalten bleibt. Auch wenn die Handlung recht simpel ist, gibt es mehrere Plot Twists, die für Abwechslung sorgen. Da Charlie psychisch krank ist, mehrere Traumata durchlitten und dadurch jegliche Bodenhaftung verloren hat, wird sie zur unzuverlässigen Erzählerin. Das bringt nochmal Spannung rein.Was mir nicht so gut gefallen hat, sind der Plot Twist am Ende und die Überraschung im Epilog. Einerseits war es mir zu unglaubwürdig und klischeehaft zugleich, andererseits hinterlässt besonders Die-Eine-Sache-Im-Epilog bei mir einen schalen Nachgeschmack.Eigentlich wollte ich vier Sterne vergeben, aber aufgrund der Ereignisse auf den letzten Seiten werden es nur 3. Trotzdem rate ich von dem Buch nicht ab.