Der Papst ist tot und das Konklave muss seinen Nachfolger wählen. Einer der Kardinäle wird der neue Papst werden, doch bis es soweit ist, kann es dauern. Dem von einer Glaubenskrise gebeutelten Kardinal Lomeli fällt die Aufgabe zu, das Konklave zu leiten. Er weiß um die Gräben zwischen den verschiedenen Lagern innerhalb der katholischen Kirche und auch wie weit Schein und Sein auseinanderliegen können. Wird es dem Konklave gelingen, sich auf einen neuen Papst zu einigen, oder wird die Kirche an den Gegensätzen in ihrer Mitte zerbrechen? Ich habe das Buch gelesen, bzw. gehört, bevor der letzte Papst verstarb. Nichts desto trotz fand ich es mega interessant und spannend und kann auch die Verfilmung sehr empfehlen - obwohl da einiges gekürzt und umgedichtet wurde. Kardinal Lomeli möchte eigentlich nur noch weg aus Rom und sich in einen kleinen Konvent zurückziehen. Er hat den Glauben an die Kirche verloren und leidet sehr unter seinen Zweifeln. Doch jetzt, da der Papst verstorben ist, hat er keine andere Wahl, als seine Aufgabe als Leiter des Konklaves wahrzunehmen. Man bekommt einen tollen Einblick, was hinter den Kulissen und den verschlossenen Türen vor sich geht. Wie viel Organisation nötig ist, um ein Konklave auf die Beine zu stellen, was alles bedacht werden muss, um die Kardinäle vernünftig abzuschirmen. Allein das hat mich schon sehr fasziniert, ebenso wie die Riten und Rituale rund um die Wahlgänge. Besonders interessant fand ich aber auch die persönliche Ebene. Lomeli zweifelt an der Kirche und im Verlauf des Konklaves erfährt er einige Dinge über die zur Wahl stehenden Kardinäle, die seinen Glauben noch weiter erschüttern. Mehrmals muss er mit seinem Gewissen und seinem Pflichtgefühl ringen und fürchtet dabei die ganze Zeit, sich falsch zu entscheiden und die Kardinäle dem falschen Bruder in die Arme zu treiben, wodurch der Kirche das Ende drohen könnte.Gleichzeitig merkt man aber auch auf der persönlichen Ebene wie viele von dem Amt als Papst träumen und wie viele darum beten, nicht gewählt zu werden. Man bekommt einen Einblick, was es bedeutet, Papst zu werden. Fazit: Ich fand das Buch total faszinierend, interessant und auch menschlich. Es ging zum einen um uralte Riten und Rituale, die hinter verschlossenen Türen und damit für uns normalerweise unsichtbar ablaufen. Dabei bekam man gleich auch noch ab und an eine historische Anekdote serviert, die das Ganze noch faszinierender machte. Davon abgesehen ging es in dem Buch aber auch um die menschliche Ebene. Um Kardinäle, die davon träumen Papst zu werden und andere, für die das eine Horrorvorstellung wäre. Es geht darum, dass auch Kardinäle letztlich nur Menschen sind, um Fanatiker, Reformisten, und eine Frage, die alles in ein ganz anderes Licht rückt. Mich hat das Buch wirklich so richtig begeistert. Ich hab's echt geliebt. Von mir bekommt es volle 5 Sterne!