Mara Eisfeld ermittelt in ihrem ersten Fall als Führungskraft - spannender Reihenauftakt mit interessanten Figuren
In Mara Eisfelds Leben geht es gerade ziemlich turbulent zu. Maras Mann Matti ist nach einer Affäre aus dem gemeinsamen Schlafzimmer in ein Zelt im Vorgarten gezogen. Mara hofft auf eine Versöhnung. Gerade da wird sie befördert und soll die 9. Berliner Mordkomission leiten. Ihr erster Fall als Führungskraft hat es gleich in sich. Ein Einbrecher wurde in einem Wohnhaus erschossen. Am Tatort finden sich Spuren der seit zehn Jahren vermissten Katharina S., die als Teenagerin spurlos verschwand. Mara, die früher schon einmal mit dem Fall zu tun hat, setzt nun alles daran, die Vermisste endlich zu finden...Die Geschichte wird in 41 Kapiteln - meist aus Mara Eisfelds Sicht- erzählt. Teilweise wird aber auch die Perspektive anderer vom Fall betroffenen Personen eingenommen. Autor Steffen Weinert schreibt in unkomplizierter, flüssiger Sprache. Es war für mich kein Problem, in die Handlung hineinzufinden.Mara Eismann ist keine glatte, "perfekte Heldin", sondern hat wie jeder andere auch mit den Widrigkeiten des Lebens und des Alltags zu kämpfen. Sie agiert intuitiv und trifft dabei mitunter auch unvernünftige Entscheidungen. Daher gerät sie schon mal in verzwickte, unangenehme Situationen. Dass sie nahbar ist, macht sie sympathisch und zu einer Figur, mit der ich beim Lesen mitging. Mit ihrem neuen Kollegen Gideon Blessing hat Mara zunächst Schwierigkeiten, wirkt dieser doch recht steif und distanziert. Die Beziehung der beiden ändert sich jedoch im Laufe ihrer Zusammenarbeit. Ich mochte, wie die beiden als Team zusammenwachsen. Überhaupt empfand ich die Personenkonstellation insgesamt als gelungen.Ist Katharina S. noch am Leben und wird sie gefunden werden?Ich hatte mir im Vorfeld nicht viel von dem Roman erwartet: Eine weiterer Krimi mit Regionalbezug, diesmal also Berlin als Schauplatz. Doch der Beginn der neuen Reihe hat mich positiv überrascht. Ich mochte Mara Eisfeld als Ermittlerin, fand sie aber auch als Privatperson interessant. Der Fall ist stimmig, nimmt im Laufe des Romans Fahrt auf und entwickelt sich am Ende richtig spannend. Und dann wird Mara noch mit einer besonderen Enthüllung konfrontiert, die sicher weite Kreise ziehen wird. Mara und ihr neuer Kollege Blessing funktionieren für mich ziemlich gut miteinander. Ich möchte auf jeden Fall noch mehr von den beiden lesen.