Dieser turbulente Roman spielt zwar in der Weihnachtszeit, jedoch würde ich ihn nicht als klassischen Weihnachtsroman einordnen. Das gefällt mir gut und er ist sehr erfrischend, weil anders als erwartet und dadurch punktet er in jeder Hinsicht. Doch worum geht es? Juli Parker hat einen neuen Freund, dieser ist zwölf Jahre jünger und diese Tatsache ist ihr ein bisschen unangenehm. Bislang hat sie ihren beiden erwachsenen Kindern Nick und Dana noch nichts von ihrer neuen Beziehung erzählt. Nun steht bald Weihnachten bevor und es wurde entschieden, nicht gemeinsam zu feiern. Julie freut sich auf eine romantische Zweisamkeit. Dann wünschen Nick und Dana plötzlich doch ein gemeinsames Fest, um sich an ihren verstorbenen Vater, Julies Ex-Mann, zu erinnern. Die Feierlichkeiten sollen traditionsgemäß in der Familienhütte in den Bergen stattfinden. Doch aus dem engeren Familienkreis gesellen sich immer mehr Menschen, so dass schließlich zwölf Personen unterm Tannenbaum sitzen. Leider kann von einer harmonischen Weihnacht nicht mehr die Rede sein. Mutter-Tochter-Konflikte werden ausgekämpft, Ex-Partner tauchen auf, berufliche Veränderungen angekündigt und Julie ist gesundheitlich angeschlagen, was sie mürrisch macht, weil sie nicht so schalten und walten kann, wie sie es gerne möchte. All das beschreibt Susan Mallery in ihrem neuen Roman ganz herzerfrischend, locker und authentisch. Ich war gerne zu Gast im Hause Parker. Nie wird es kitschig und der Blick aufs Wesentliche wird geschärft. Ein bisschen ist dieser Roman eine Anleitung zum Leben. Die Beschreibungen von Haus und Landschaften sind ganz besonders bezaubernd und ich habe die weihnachtliche Stimmung gespürt und gerochen. Mehr geht nicht. Leider waren die 384 Seiten Lesespass viel zu schnell vorbei und zum Ende hin, ist es dann doch irgendwie ein Weihnachtsroman, denn für die sympathischen Figuren gibt es ein happy ende. So soll es sein. Von mir ganz klar eine Leseempfehlung.