Emmelie

Was mir an diesem Buch gut gefallen hat: das wunderschöne Cover natürlich, dass es vor allem um die Charaktere geht und man sehr viel über Julia, ihre Familie und Freunde/Nachbarschaft erfährt - das war die perfekte Einführung in die Serie. Der Fall der kleinen Emmelie, die Julia für die Familie untersuchen soll, geht sehr zu Herzen und ist gleichermaßen geheimnisvoll wie schockierend und bis zum Schluss voller Überraschungen, die einen mehr als einmal gekonnt in die Irre führen. Zudem blitzt immer mal wieder auch eine Prise Humor durch, was den Unterhaltungswert der Geschichte steigert. Was mir nicht so gut gefallen hat: stellenweise schien sich die Handlung im Kreis zu drehen bzw. auf der Stelle zu treten, was ein paar Längen mit sich brachte. Zudem waren die vielen Wendungen einerseits ja sehr spannend, andererseits wurde es mir gerade gegen Ende zu viel und fast verlor man das eigentliche Ziel aus den Augen. Insofern lässt mich das Buch noch ein wenig zwiegespalten zurück, aber auch durchaus gewillt der Fortsetzung noch eine Chance zu geben. Fazit: spannendes und unterhaltsames, aber teils überfrachtetes Krimi-Drama mit Fokus auf den Charakteren.

Dieses Buch erschien im Neissuferverlag und beinhaltet 314 Seiten. Rechtsanwältin Julia Eisler ist in ihre Oberlausitzer Heimat zurückgekehrt, wo sie im Umgebindehaus ihrer Großmutter eine Anwaltspraxis eröffnet. Ihr erster Fall betrifft die Familie ihrer einstigen Schulfreundin Marina, deren Tochter angeblich an Herzversagen starb. Die Familie verstrickt sich in Verdächtigungen und Anschuldigungen. Schließlich bittet sie Julia, die Umstände von Emmelies Tod zu klären, da die Polizei die Ermittlungen eingestellt hat. Julia stößt bei ihren Nachforschungen zu Emmelies letztem Tag auf manch gut gehütetes Geheimnis und dann erschließt sich ihr die Wahrheit um den Tod des Mädchens in seiner ganzen Ungeheuerlichkeit. Julia muss sich dabei auch ihrer eigenen Vergangenheit stellen. Das Cover gefällt mir sehr gut und als ich den Klappentext las, hatte ich schon Gänsehaut. Julia kommt zur Beerdigung der kleinen Emmelie in die Oberlausitz. Allein das hat mich sehr traurig gestimmt, denn das Schlimmste ist doch, wenn man so ein kleines Kind verliert. Und auch Julia selbst hat es nicht leicht. Sie beschließt, in ihrer Heimat eine Anwaltspraxis zu eröffnen und hat schon gleich ihren ersten Fall. Den Tod von Emmelie soll sie aufklären. Das ist kein leichtes Unterfangen, denn Marina, die Mutter des Mädchens, ist ihre ehemalige Schulfreundin. Und doch übernimmt sie den Fall, ohne zu ahnen, auf welches Unterfangen sie sich da einlässt. Und es bleibt nicht bei Emmelies Tod. Was ist hier los? Julia ermittelt pausenlos und es passiert hier jede Menge. Dann gerät sie schließlich selbst in Gefahr Mehr möchte ich nicht verraten. Ich hatte tolle Lesestunden, wenn mir auch das Schicksal der kleinen Emmelie sehr zu Herzen ging. Der Schreibstil ist einfach toll und so habe ich dieses Buch an einem Tag regelrecht verschlungen. Die Autorin Sylke Hörhold hat geschickt falsche Fährten ausgelegt, sodass ich bis zum Ende nicht wirklich eine Ahnung hatte, wer hier als Täter infrage kommen könnte. Ein toller Krimi, den ich sehr gern weiterempfehle. Er ist spannend, aufregend, fesselnd und packend und rührt zu Tränen, wenn man die Beweggründe des Täters erfährt. Und auch die Schwägerin Marinas muss sehr leiden. Das hat mich sehr bewegt. Mich hat die Autorin Sylke Hörhold mit diesem Krimi begeistert, fasziniert und komplett überzeugt. Und ich möchte auf jeden Fall auch die nächsten Fälle, die Julia hoffentlich lösen wird, noch erfahren. Danke für tolle Lesemomente!