Dekarbonisierung ist notwendig, aber ohne sozial-ökologische Transformation zementiert sie Nord-Süd-Ungleichheiten. Ein Plädoyer für den gerechten Wandel.
Die Dekarbonisierung der globalen Energieversorgung und Produktionsprozesse ist klimapolitisch dringend geboten. Wenn sie jedoch nur auf die Substitution fossiler durch erneuerbare Ressourcen abzielt, droht sie bestehende Nord-Süd-Ungleichheiten zu verschärfen. Anhand der lateinamerikanischen Extraktivismusdebatte und mit Blick auf die Aktivitäten lokaler Umweltgerechtigkeitsbewegungen zeigt Anne Tittor die Zusammenhänge zwischen Land- und Ressourcenverbrauch und postfossilen Strategien auf. Am Beispiel der Bioökonomie und der Wasserstoffdebatte hinterfragt sie Nachhaltigkeitsversprechen hinsichtlich ihrer sozial-ökologischen Folgen sowie der Perpetuierung fossiler Strukturen und plädiert für die Notwendigkeit einer gerechten Transformation.