Bei dem achtjährigen Lasse ist Angst sein Nachname Programm. Er hat in vielen verschiedenen Situationen Angst und erstarrt dann zu einem "Kastanienmännchen".Die Geschichte beginnt damit, dass Lasse Apfelmus aus dem Keller holen soll, doch er traut sich nicht und flunkert, dass es keinen mehr gibt. Dann schickt ihn Papa zum Supermarkt. Obwohl Lasse mutig losgeht und sich fest vornimmt, dort hinzugehen, wird er wieder von der Angst bestimmt, nachdem ihm der Postbote beim Vorbeigehen sagt, dass dort so ein Geschrei herrscht. Enttäuscht, dass die Angst wieder über ihn bestimmt hat, setzt er sich im Garten auf die Schaukel. Langsam verwandelt sich die Angst in Wut, und die lässt Lasse dann so richtig raus. Anschließend ist er bereit, mit seinem Vater zu sprechen. Dieser reagiert sehr verständnisvoll und gibt dem Jungen einige brauchbare Tipps mit.Nach jedem Kapitel finden sich Seiten für die vorlesenden Erwachsenen, auf denen sie wertvolle Anregungen erhalten, wie sie mit dem Kind in ein Gespräch kommen könnten.Meine Erfahrung/Meinung:Das Konzept des Buches ist einfach nur genial! Die Autorin schafft es schon wieder, einen sehr nachfühlbaren Perspektivwechsel anzuleiten. Da die Geschichte aus der Ich-Perspektive des Jungen geschrieben wurde, kann man manche Gedankengänge von Kindern vielleicht besser erahnen. Die Vergleiche, die Lasse heranzieht, wie das steife Kastanienmännchen und die Angst, die wie eine schwere Decke auf ihm liegt, können bestimmt viele Kinder nachvollziehen und sich gut hineinversetzen. Mit den Gesprächsimpulsen kann ein tiefgründiger Austausch mit dem Kind stattfinden. Am Ende des Buches geht sie auch auf die "Angst der erwachsenen Person" ein und stellt Fragen, die zum Reflektieren einladen.