Siegfried Jacobsohns 1905 gegründete Wochenschrift "Die Schaubühne", die 1918 in "Die Weltbühne" umbenannt wurde, ist eine der wichtigsten Quellen zur Politik-, Kultur- und Literaturgeschichte der Weimarer Republik. Bislang fehlte eine umfassende Untersuchung ihres ästhetischen Programms. Diese Forschungslücke schließt die Arbeit und kommt zu einem überraschenden Resultat: Entgegen einem weitverbreiteten Bild stand Jacobsohns radikaldemokratische Zeitschrift dem Kulturkonservatismus näher als der ästhetischen Avantgarde der Weimarer Republik.
Inhaltsverzeichnis
1. »Die Rebhühner im Welt- und Bühnensumpf« Das Thema und die Forschungslage.- 2. Die deutsche Klassik als Leitbild. Ästhetische Prämissen der Theaterzeitschrift Die Schaubühne.- 3. Die Theaterkritik der Schaubühnen-Jahre.- 4. Das Selbstverständnis des theaterkritischen Schriftstellers.- 4.1. Die Debatte um Hermann Sudermanns »Die Verrohung in der Theaterkritik«.- 4.2. Theodor Lessing contra Siegfried Jacobsohn und andere Zerwürfnisse.- 5. Von der Theaterkritik der Schaubühne zur Theaterkritik der Weltbühne.- 5.1. Kritik der expressionistischen Dramatik.- 5.2. Jacobsohn, Reinhardt und das Theater der 5000.- 5.3. Die Volksbühne als Kunstbühne.- 5.4. »Brecht wird sein, was Sudermann war« Die Theaterkritik in der Weltbühne von 1919 1933.- 6. Literarische Positionsbestimmung des politischen Journalismus.- 6.1. Julius Bab und Siegfried Jacobsohn: Dualismus von Kunst und Politik.- 6.2. Kurt Tucholsky: Changieren zwischen Kunst und Politik.- 6.3. Carl von Ossietzky: Ästhetisierung der politischen Kritik.- 7. Die Weltbühne und das Judentum.- Siegfried Jacobsohn-Bibliographie.- B) Briefe.- Register der Periodika.- Personenregister.