Inhaltsangabe:Einleitung:
Kleider machen Leute - diese allgemein bekannte Redensart bringt es nicht nur auf den Punkt, sie ist auch nach wie vor aktuell. Dies bestätigt auch die aktuelle Outfit-Studie des Spiegel-Verlages, nach der Kleidung für 92 Prozent der Frauen zwischen 14 und 64 Jahren wichtig oder sehr wichtig ist. Dabei übernehmen Marken in der immer unüberschaubarer werdenden Marken und Produktvielfalt zunehmend eine Art Orientierungsfunktion, so geben etwa 81Prozent aller Frauen an, dass es Marken gibt, die Ihnen einfach sympathisch sind.
Doch gehen die Funktionen und Bedeutungen von Kleider-Mode über die reine Status-Demonstration weit hinaus sie reichen von Zeitkultur-Aspekten, dem momentanen Style , über kommunikative bis hin zu kulturellen Aspekten und Funktionen.
Mode erfüllt also ganz unterschiedliche Zwecke, sie ist Mittel zur Selbstdarstellung und inszenierung ebenso wie Ausdruck der Lebens- und Denkweise einer Gruppe von Menschen in einer Zeit, sie ist moderne Kultur, an der jeder teilhaben kann. Thomas Schnierer spricht in diesem Zusammenhang auch von der Vermodung des Konsums in modernen Konsumgesellschaften.
Seit den 70er Jahren stößt man in der Soziologie wie in der Konsumentenforschung verstärkt auf die Fehlannahme, Statussymbole und demonstrativer Konsum würden in modernen Wohlstandsgesellschaften zunehmend an Relevanz verlieren. So geht Blumberg z. B. vom Niedergang des Statussymbols aufgrund der allgemeinen Wohlstandszunahme aus. Andere Autoren gehen, ebenfalls unter Bezugnahme auf den wachsenden Wohlstand, davon aus, dass das traditionelle vertikale Denken in Schichten mit einem entsprechenden distanzierenden Konsumverhalten an Bedeutung verloren habe.
Zwar verlieren Statussymbole durch ihre Popularisierung in der Tat an Wert, allerdings führt der massenweise Zugriff durch breite Bevölkerungsschichten eher zu einer neuen Unübersichtlichkeit in der bunten Warenwelt, die dem Betrachter ein geschultes Differenzierungsvermögen abverlangt.
Die bereits von Beck ins Feld geführten gleichbleibenden Ungleichheitsrelationen sorgen überdies dafür, dass genügend Spielraum für Statussymbole übrig bleibt, die auch dem weniger aufmerksamen Betrachter ins Auge stechen. So ist es immer noch möglich, sich aus dem Überangebot an Waren die teuerste Variante oder Marke auszusuchen (z. B. Rolex-Uhr, Armani-Anzug). Auch existieren nach wie vor soziale Milieus, in denen man durch Zurschaustellung von Reichtum und Luxuskonsum [. . .]
Inhaltsverzeichnis
1;Statussymbol Mode;1 2;Inhaltsverzeichnis;3 3;Einleitung;5 4;1. Kennzeichen der modernen Industriegesellschaft;10 4.1;1.1 Das Konzept der sozialen Schicht im Kontext sozialer Ungleichheit;12 4.2;1.2 Sozialer Status und Prestige im Kontext sozialer Ungleichheit;14 4.3;1.3 Implikationen von sozialer Schicht, Status und Konsumverhalten;15 5;2. Statussymbole und der Wandel ihrer Bedeutung im gesellschaftlichen Kontext;18 5.1;2.1 Funktionen von Statussymbolen;21 5.2;2.2 Zugangsbarrieren zum Erwerb von Statussymbolen oder Barrieren der Aneignungsbeschränkung";25 6;3. Definition und Funktionen des Konsums im historischen Wandel;31 6.1;3.1 Die symbolischen Funktionen des Konsumverhaltens Das Streben nach Status und Sozialprestige;32 6.2;3.2 Demonstrativer Konsum à la Veblen;34 6.2.1;3.2.1 Kritische Anmerkungen zu Veblens Demonstrativem Konsum;38 6.3;3.3 Die symbolischen Funktionen modernen Konsumverhaltens;39 6.3.1;3.3.1 Repräsentativer Nutzen;41 6.3.2;3.3.2 Selbstbezogener Nutzen;43 7;4. Kleidermode als Mittel der Selbstdarstellung und Zeichen von Gruppenzugehörigkeit;46 7.1;4.1 Der Kontext von Kleidermode und Bezugsgruppen;47 8;5. Entstehung und Definition des Begriffes Kleidermode im gesellschaftlichen Kontext;53 8.1;5.1 Der Wandel der Kleidermode;57 8.2;5.2 Kleidermode als Statussymbol;59 8.3;5.3 Die Dialektik von Integration und Differenzierung;64 8.3.1;5.3.1 Kleidung, Mode und Identität;65 9;Resümee;77 10;Literaturverzeichnis;81 11;Autorenprofil;90