PR-Fuzzies, Etikettenschwindler oder Sektglashalter - Das sind nur einige der Bezeichnungen, die sich Public Relations-Experten nachsagen lassen müssen. Während PR-Praktiker mit derart spöttischen Titulierungen zu kämpfen haben, wird ihr Betätigungsfeld zunehmend vielfältiger. Entsprechend existieren an die einhundert Berufsbezeichnungen, von denen Pressesprecher zu den häufigsten zählt. Diese Tätigkeit umfasst mehr als nur das Schreiben von Pressetexten und das Plaudern mit Journalisten, die ihnen darüber hinaus noch teils skeptisch gegenüberstehen. Einen einheitlichen Begriff für PR-Experten sucht man indes vergebens.
Vor dem Hintergrund, dass Kommunikationsberufe mittlerweile vornehmlich weiblich sind, widmet sich Karin Fenz in ihrer Studie dem Sport; und damit ausgerechnet einem weltweit männlich dominierten Terrain. Die bestehenden Normen und Wettkampfregeln des Sports entsprechen jenem der Männlichkeit: Kraft, Stärke und physische Leistungsfähigkeit. Von Männern betriebene Sportarten werden in der Gesellschaft stärker wahrgenommen, als jene von Frauen. Auch im Hintergrund diverser Sportverbände und -klubs ziehen mehrheitlich männliche Funktionäre die Strippen.
Während die PR-Branche nun in den vergangenen zwanzig Jahren einen enormen Zulauf an Frauen verzeichnete, befindet sich die Öffentlichkeitsarbeit von Sportorganisationen fest in Männerhand. So setzen die beiden größten österreichischen Verbände, der Schiverband (ÖSV) und der Fußballbund (ÖFB), traditionell auf männliche Pressesprecher.
Umso überraschender ist daher die Tatsache, dass der in den vergangenen Jahren so erfolgreiche Österreichische Schwimmverband als einziger Dachverband die Öffentlichkeitsarbeit einer Frau und darüber hinaus aktiven Athletin anvertraut hat.
Die Autorin bietet einen zeitgemäßen Überblick betreffend Public Relations; beleuchtet, wie Sport in der "Sportnation" Österreich organisiert ist und geht den Fragen nach, welcher Voraussetzungen es bedarf, PR in einer Sportorganisation zu betreiben und welche Eigenschaften dafür als notwendig vorausgesetzt werden. Nicht zuletzt löst sie in ihrer Studie auf, warum diese spezielle Person für die Öffentlichkeitsarbeit in dem von ihr untersuchten Schwimmverband zuständig ist.
Inhaltsverzeichnis
1;Inhaltsverzeichnis;3 2;Einleitung;5 3;1. Public Relations / Öffentlichkeitsarbeit;9 3.1;1.1. Historische Entwicklung der Public Relations;9 3.1.1;1.1.1. USA;9 3.1.2;1.1.2. Deutschland;11 3.1.3;1.1.3. Österreich;12 3.2;1.2. Begriffsklärungen;15 3.2.1;1.2.1. Public Relations;15 3.2.2;1.2.2. Abgrenzung von Public Relations zu verwandten Begriffen;18 3.3;1.3. Ziele, Aufgaben und Instrumente der PR;22 3.3.1;1.3.1. Ziele der Öffentlichkeitsarbeit;22 3.3.2;1.3.2. Aufgaben der Public Relations;23 3.3.3;1.3.3. Instrumente der PR;24 3.4;1.4. Zusammenfassung;27 4;2. Sichtweisen und Theorie der PR;29 4.1;2.1. Verständnis aus kommunikationstheoretischerSicht;29 4.1.1;2.1.1. Organisationstheoretische Sicht;29 4.1.2;2.1.2. Gesellschaftstheoretische Sicht;29 4.1.3;2.1.3. Marketingtheoretische Sicht;34 4.2;2.2. Theorieansätze der Public Relations;35 4.2.1;2.2.1. Die Vier Modelle der Public Relations nach Grunig/Hunt;35 4.2.2;2.2.2. Einordnung der Teilöffentlichkeiten;38 4.3;2.3. Berufsrollen der Public Relations;40 4.3.1;2.3.1. PR-Techniker;40 4.3.2;2.3.2. PR-Manager;41 4.4;2.4. Der ideale PR-Praktiker;43 4.4.1;2.4.1. Aus der Sicht von Edith Wienand;43 4.4.2;2.4.2. Nach dem Verständnis Albert Oeckls;45 4.5;2.5. Der reale Praktiker;46 4.6;2.6. Frauen in der PR;47 4.7;2.7. Zusammenfassung;48 5;3. Berufsfeldforschung;50 5.1;3.1. Beruf;50 5.1.1;3.1.1. Kompetenzraster nach Szyszka;51 5.2;3.2. Berufsfeld;52 5.3;3.3. Profession;52 5.3.1;3.3.1. Exkurs: Professionalisierung der Public Relations;53 5.4;3.4. Berufsbild;55 5.5;3.5. Betätigungsfelder und Berufsbezeichnungen in derPublic Relations;56 5.6;3.6. Pressesprecher;60 5.7;3.7. Zusammenfassung;60 6;4. Grundlegendes zum Thema Sport;62 6.1;4.1. Institutioneller Rahmen von Sport in Österreich;63 6.1.1;4.1.1. Staatliche Seite des Sports;66 6.1.2;4.1.2. Nicht-staatliche Seite des Sports;67 6.2;4.2. Wozu PublicRelations im Sport?;69 6.2.1;4.2.1. Aufgaben und Instrumente von Sport-PR;71 6.2.2;4.2.2. Teilöffentlichkeiten einer Sportorganisation
;72 6.2.3;4.2.3. Abgrenzung zu politischen und wirtschaftlichenOrganisationen;73 6.3;4.3. Zusammenfassung;74 7;5. Österreichischer Schwimmverband;76 7.1;5.1. Organisationsstruktur des ÖsterreichischenSchwimmverbandes;76 7.2;5.2. Imageträger des ÖsterreichischenSchwimmverbandes;78 7.3;5.3. Feminisierung der Öffentlichkeitsarbeit inSportorganisationen;78 7.4;5.4. Forschungsfragen;79 7.5;5.5. Zusammenfassung;80 8;6. Empirische Untersuchung Befragen derTeilöffentlichkeiten;81 8.1;6.1. Beschreibung der Untersuchungsmethode;81 8.2;6.2. Untersuchungszeitraum;82 8.3;6.3. Forschungsfragen und Interviewleitfaden;82 8.4;6.4. Darstellung der Untersuchung / Beantwortung derForschungsfragen;85 8.4.1;6.4.1. Selbstbild;85 8.4.2;6.4.2. Fremdbild;89 8.5;6.5. Zusammenfassung der empirischen Ergebnisse;94 9;7. Resümee und Ausblick;95 9.1;7.1. Resümee;95 9.2;7.2. Thesen;97 9.3;7.3. Ausblick;98 10;8. Literaturverzeichnis;99 10.1;8.1. Sekundärliteratur;109 11;9. Anhang;110