„ Burmeister habe die Republik Argentinien wissenschaftlich urbanisiert". Diese Aussage tätigte der argentinische Innenminister Joaquín Victor Gonzáles auf dem 17. Amerika-Kongress im Mai 1910 in Buenos Aires. Von dieser Aussage abgeleitet, untersucht die vorliegende Studie die wissenschaftliche Urbanisierung Argentiniens am Fallbeispiel Hermann Burmeisters (1807-1892). Der Naturforscher war im Jahr 1861 nach Argentinien ausgewandert und verließ seine Professur für Zoologie sowie den Direktorposten des Zoologischen Museums der Universität Halle-Wittenberg. In Buenos Aires übernahm er die Leitung des Museo Público und brachte sich nach und nach in andere Sphären naturhistorischer Forschung ein: So versuchte er an der Universität Córdoba eine naturwissenschaftliche Fakultät zu begründen und avancierte schnell zum argentinischen Vorzeigeforscher. Dieser Umstand brachte Präsident Domingo Faustino Sarmiento auf die Idee, Burmeister für die „ Nationalisierung" des Darwinismus einspannen zu wollen. Diese drei Wirkbereiche - Institutionalisierung, (Aus-)Bildung und Popularisierung naturkundlicher Inhalte - konstituierten Burmeisters Beitrag zur Erschließung der Naturwissenschaften in Argentinien oder metaphorisch gesprochen die wissenschaftliche Urbanisierung Argentiniens.
Inhaltsverzeichnis
Einleitung. - Die Professionalisierung und weitere Institutionalisierung des Museo Público/Museo Nacional von Buenos Aires. - Von der Reform zur Fakultät zur Akademie und zurück Bestimmung eines Narrativs. - Darwins Thesen, Darwinismus und seine Rezeption. - Die wissenschaftliche Urbanisierung Argentiniens Schlussbemerkungen. - Literatur und Quellen.
Es wurden noch keine Bewertungen abgegeben. Schreiben Sie die erste Bewertung zu "Die wissenschaftliche Urbanisierung Argentiniens" und helfen Sie damit anderen bei der Kaufentscheidung.