Was ist aus den etwa 200. 000 politischen Gefangenen der DDR geworden? Sibylle Plogstedt hat 25 von ihnen aufgesucht und festgestellt, dass die Helden und Heldinnen von einst heute in Armut leben. In der DDR haben sie Berufsverbot, Haft und psychische Folter in Kauf genommen. Gegenwärtig muss fast die Hälfte von ihnen mit weniger als 1. 000 Euro im Monat auskommen, Frauen sogar mit noch weniger. Etwa 13 Prozent der politischen Häftlinge beziehen Hartz IV. Obendrein sind sie belastet durch psychische Traumata bis hin zu Suizidversuchen. Dies zeigt die Essener Studie an 802 Häftlingen. Das Ergebnis der friedlichen Revolution hätten sich die Vorkämpfer der deutschen Einheit anders vorgestellt. Nach 1989 fehlte ihnen die Kraft, ihre Vorstellungen umzusetzen. Plogstedts Fazit: Die Armut der Häftlinge ist eine Traumafolge.
Inhaltsverzeichnis
1;Inhalt;7 2;Eine persönliche Vorbemerkung Was ist politische Haft?;11 2.1;Dank;15 3;Teil I Zur heutigen Situation der Häftlinge;17 3.1;Die Ausgangslage der Essener Studie;19 3.2;Die qualitativen Interviews;22 3.3;Die quantitative Studie;24 3.3.1;Die Stichprobe;24 3.3.2;Alter und Geschlecht;25 4;Teil II Die ExpertInnen;27 4.1;Die ExpertInnen;27 4.2;Annegret Stephan und die erste Gedenkstätte;29 4.3;Bekannte Statistiken;30 4.4;Die lange Aufarbeitung der politischen Verfolgung;32 4.5;Das Volk bockt;35 4.6;Schwierigkeiten bei der Anwendung der Gesetze;38 4.7;Langzeitschäden und Gutachten Ruth Ebbinghaus;41 4.8;Soziale Unterschiede zwischen den Häftlingen;56 4.9;Berufliche Rehabilitierung;61 4.10;Partnerschaften und Angehörige;65 4.11;Haftfolgen und Geschlecht;68 4.12;Umgang mit den Tätern;71 5;Teil III Protokolle: Das Leben danach;75 5.1;Haftzeit zwischen 1945 und 1949;77 5.1.1;Roland Bude: Abscheu vor der Leere;77 5.1.2;Horst Hennig: Wer mal auf der Pritsche lag ;91 5.2;Haftzeit zwischen 1950 und 1959;105 5.2.1;Renate Beckheet: Leiden für Gott;105 5.2.2;Wolfgang Stiehl: Unter der Tarnkappe;118 5.2.3;D.S.: Der arme Spion;129 5.3;Haftzeit zwischen 1960 und 1969;142 5.3.1;Angelika Hartmann: Mit den Stones fing alles an;142 5.3.2;Gerald Zschorsch: Als Prag war;151 5.3.3;Hans Georg Peschel: Drei Jahre für Fluchthilfe;160 5.3.4;Monika Lutter: West, Ost Ein Liebespaar;168 5.3.5;Bernd Fischer: Mit 15 im Kna st;179 5.3.6;Elke Herden: Eine unendliche Geschichte;186 5.3.7;Rolf Buro: Weg und zurück;196 5.4;Haftzeit zwischen 1970 und 1979;205 5.4.1;Bernd Markowsky: Im Fremden heimisch;205 5.4.2;Gabriele Stötzer: Biermann lag in der Luft Oder: Frauen für Veränderung;216 5.4.3;Marion und Peter Hanke: Unerwartete Überfälle;223 5.4.4;Marion H.: Mein Leben Keller, Untergeschoss;234 5.4.5;Eleonore Pudenz: Es war doch nicht alles schlecht;243 5.4.6;Viola Malé: Immer bockbeinig;252 5.5;Haftzeit zwischen 1980 und 1989;255 5.5.1;Chris Michael Shirjak: In der U-Haft bin ich 18 geworde n;255
5.5.2;Thomas Reschke: Verloren für den Rest;260 5.5.3;Mathias Tordinic: Verfolgt in der zweiten Generation;278 6;Teil IV Die Angehörigen;289 6.1;Repression gegen die Familie;291 6.2;Protokolle der Angehörigen;294 6.2.1;Lisbeth Schwämmlein: Durchstehen für die Familie;294 6.2.2;Karin Frank: Die Baracken gesehen;305 6.2.3;XX: Suche nach dem Vater;310 7;Teil V Traumafolgen in Zahlen: Die Essener Studie;319 7.1;Haftgründe und Haftlänge;321 7.2;Berufe und Tätigkeit nach der Haft;325 7.3;Alter und Geschlecht;333 7.4;Familienstand;335 7.5;Mal ist der Widerstand männlich, mal ist er weiblich;339 7.6;Aspekte der Haft;342 7.7;Die Haft war schlimm, weil ;352 7.8;Körperliche Folgen der Haft;360 7.9;Psychische Folgen der Haft;367 7.10;Gesundheitsstörungen und Zeiten der Haft;380 7.11;Körperliche Störungen;385 7.12;Nach der Haft;387 7.13;Soziale Lage und Geschlecht;392 7.14;Entschädigungen;396 8;Teil VI Nach der Wende;403 8.1;Ansichten zur Einheit;404 8.2;Geschlecht und Wende;412 8.3;Die sogenannte Opferrente;418 8.4;Neue Lösungen;424 8.5;Die Häftlingshilfestiftung;426 8.6;Die Stiftung und die Wende;435 8.7;Unklarheiten bei der Ehrenrente;441 8.8;Zusammenfassung: Ergebnisse der Essener Studie;445 8.9;Verzeichnis der Abkürzungen;448 8.10;Verzeichnis der Statistiken;449 8.10.1;Grafiken;449 8.10.2;Tabellen;449 8.11;Literatur;453 9;Anlagen;459 9.1;Brief an die Häftlinge;460 9.2;Qualitativer Fragebogen für Häftlinge;462 9.2.1;Sozialdaten;462 9.2.2;Soziale Lage/Rente;462 9.2.3;Wohnen;463 9.2.4;Haft;463 9.2.5;Familie;464 9.2.6;Nach der Entlassung;465 9.2.7;Beruf;465 9.2.8;Flucht/Ausreise aus der DDR;465 9.2.9;Bundesrepublik;465 9.2.10;Nach der Wende;465 9.3;Qualitativer Fragebogen für Angehörige;466 9.3.1;Sozialdaten;466 9.3.2;Soziale Lage/Rente;466 9.3.3;Wohnen;467 9.3.4;Haft;467 9.3.5;Nach der Haft;467 9.3.6;Bundesrepublik;468 9.3.7;Anderes;468 9.4;Quantitativer Fragebogen;469