Der Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung bestätigt einen gefährlichen Trend: Die sozialen Unterschiede in Deutschland verschärfen sich weiter. Einer wachsenden Zahl von reichen Bürgern steht eine immer größere Gruppe von Menschen gegenüber, die als arm gelten. Seit Mitte der achtziger Jahre lässt sich auch in Westeuropa dieser Prozess beobachten, der mit Begriffen wie "Neue Armut" oder "Soziale Exklusion" umschrieben wird: In seinem Verlauf werden bestimmte soziale Gruppen in immer größere Distanz zum Durchschnitt der Gesellschaft nach unten gedrängt und von der Wechselseitigkeit sozialer Beziehungen und wesentlichen Partizipationsmöglichkeiten ausgeschlossen. Arbeitslosigkeit und Armut haben damit eine neue Qualität angenommen. Rund um das Thema "Soziale Exklusion" bündelt dieser Sammelband Beiträge namhafter Sozialwissenschaftler und politischer Praktiker. Dabei soll es sowohl um Bestandsaufnahmen zur sozialen Lage in Deutschland als auch um normative politische Wertvorstellungen, institutionelle Voraussetzungen und Konzeptionen für eine neue Gerechtigkeitspolitik gehen.
Inhaltsverzeichnis
Vorwort. - I. Befunde zur sozialen Lage in Deutschland. - 1. Armut und Ausgrenzung in Deutschland. - 2. Die Einkommensverteilung in Deutschland. - II. Gerechtigkeit heute. - 3. Ist auch gut, was gerecht ist? Gerechtigkeitspolitik im Vergleich. - III. Voraussetzung für inklusive Politik. - 4. Der handlungsfähige Sozialstaat . - 5. Die Gesundheitswirtschaft als Baustein eines sozialinvestiven Umbaus des Wohlfahrtsstaates. - IV. Zentrale Felder neuer Gerechtigkeitspolitik. - 6. Der neue Arbeitsmarkt und der Wandel der Gewerkschaften. - 7. Gerechte Bildungschancen. - 8. Perspektiven für Kinder: Auf die Kleinsten kommt es an. - 9. Gesundheit für alle. - 10. Glücklich schrumpfen? Warum gerade die schrumpfende Gesellschaft eine erneuerte Gerechtigkeitspolitik braucht. - Autorenverzeichnis.