DIE MERKWÜRDIGEN NACHBARN...Ottilie freut sich über die neuen Nachbarn: eine Familie mit drei Kindern, einem Opa und einem... Hund? Keiner von ihnen ist so, wie Ottilie das kennt. Der Junge namens Muh hat winzige Hörner auf dem Kopf. Der Opa ist ein Schrat, der in der Schule für seltsame Wesen nicht aufgepasst hat und nun unter den Normalos total auffällt. Kann man einen Opa deshalb zurückgeben? Da sind die Grauses nicht sicher. Für Ottilie und ihre neuen Freunde ist aber klar: Familie bleibt Familie - egal, wie schräg sie ist! (Verlagsbeschreibung)Ottilie ist ein aufgewecktes Mädchen, das ihre Sommerferien lieber alleine verbringt als mit den Mädchen aus ihrer Klasse. Als eines Nachts plötzlich im Haus gegenüber neue Nachbarn einziehen, findet Ottilie dies etwas seltsam aber auch spannend. Wer bitte zieht schon mitten in der Nacht um? Am nächsten Tag schickt ihr Vater sie mit einem selbstgebackenen Kuchen als Willkommensgruß rüber zu den neuen Nachbarn - doch machen diese die Tür gar nicht erst auf. Ottilie spricht mit den drei Kindern durch die Tür hindurch und lässt den Kuchen schließlich draußen stehen. Sehr merkwürdig.Zu Gesicht bekommt sie zwei der Kinder zufällig am nächsten Tag. Und auch da stellt sich bei ihr ein seltsames Gefühl ein. Alles ist irgendwie - so anders? Und ihr Gefühl trügt sie nicht. Denn die drei Kinder sowie die Erwachsenen der neu Hinzugezogenen sind: Wolfi (ein kleines Werwolfmädchen), Muh (ein Dildapp mit kleinen Hörnern), Husch (ein unsichtbares Geistermädchen), die Mutter Olga (ein Dschinn mit einer großen Flaschensammlung), der Vater Holger (eine sensible Elfe) und schließlich Opa Grause (ein Schrat, der Käfer und Würmer auf seinem Speiseplan stehen hat). Auch ein quirliger Hund gehört dazu, der in Wahrheit allerdings ein Wischmop ist.Zudem sind die Grauses keine Familie im eigentlichen Sinn - blutsverwandt ist da keiner. Sie wurden zu einer Familie zusammengewürfelt und leben dort jetzt auf Probe - sofern sie sich unauffällig in die Gesellschaft integrieren können. Zuvor gab es Unterricht, um alle auf die Verhältnisse und Benimmregeln unter Menschen vorzubereiten, jetzt gilt es, nicht negativ aufzufallen. Sobald von Seiten der Menschen Äußerungen kommen wie "merkwürdig", "seltsam" oder "anders", bekommt das jeweilige Familienmitglied einen Punkt auf der Negativliste. Ist diese voll, wird der-/diejenige abgeholt und an einen unbekannten Ort gebracht. Insofern stehen die Grauses gehörig unter Druck.Ottilie versteht rasch, was sie sagen darf und was nicht, denn sie freundet sich trotz der Besonderheiten der Grauses schnell mit deren Kindern an. Die Kinder freuen sich über Ottilies unbekümmerte Art des Umgangs und über ihren Einfallsreichtum. Auch die Eltern geben sich Mühe, möglichst wenig aufzufallen, wenn sie das Haus verlassen. Nur der grummelige Opa Grause tritt von einem Fettnäpfchen ins andere und merkt es oftmals noch nicht einmal. Woher zum Beispiel soll er wissen, dass die stehts motzende Nachbarin, die er zu seinem eigenen Erstaunen zu mögen beginnt, sich über seine eigenwillige Gartenumgestaltung kein bisschen freut?Jedenfalls füllt sich Opa Grauses Negativliste beängstigend schnell. Und tatsächlich soll er aufgrund seines wenig sensiblen Verhaltens bald schon wieder die Familie verlassen. Doch da regt sich der Widerspruchsgeist der anderen, Ottilie eingeschlossen. Aber können sie Opa Grause wirklich vor dem Abholkommando retten?Ein unterhaltsames Kinderbuch mit einer schönen Botschaft hat Sabine Bohlmann da geschrieben. Es gibt hier wirklich viele Szenen zum Schmunzeln und zum Mitfiebern, aber auch ernste Themen wie die Ausgrenzung von Menschen, die anders sind, finden hier Eingang. Dies ist eine Werbung für mehr Toleranz und Freundschaft, Zusammenhalt, Mut und Loyalität. Der Erzählstil bleibt dabei die ganze Zeit locker und wirkt nicht belehrend. Die Autorin liest die (leider gekürzte) Hörbuchfassung (2 Stunden und 25 Minuten) sehr versiert und flott und bringt die einzelnen Charaktere dadurch gekonnt zum Leben. Empfohlen für Kinder ab 7 Jahren macht das Hörbuch definitiv auch Erwachsenen Spaß. Ich jedenfalls halte nun auch nach Band zwei Ausschau!© Parden