"Winterhoffnung" hebt sich deutlich von den anderen Bänden der Season-Sisters-Reihe ab und überrascht mit einem ungewohnten Gruselfaktor. Die winterliche Kulisse wird dieses Mal zum Schauplatz düsterer, teilweise unangenehm beklemmender Ereignisse, die den Leser bisweilen tatsächlich Nerven kosten können. Unerwartete Wendungen und fast schon unheimliche Szenen verleihen der ansonsten eher leichten Reihe eine ungewohnte, stellenweise bedrückende Stimmung.Gerade diese andersartige, fast schon düstere Atmosphäre sorgt dafür, dass "Winterhoffnung" mehr in Erinnerung bleibt als die anderen Teile. Wer sanfte Wohlfühllektüre erwartet, wird von diesem Band förmlich kalt erwischt: Die Geschichte enthält einige Passagen, die an die Substanz gehen und sich durch ihre beklemmende Wirkung deutlich abheben. Es gelingt der Autorin, die Harmonie der Schwestern mit Spannung und unbehaglichen Momenten zu durchbrechen, was neue Facetten in das Reihenuniversum bringt.Man braucht für diesen Teil tatsächlich etwas stärkere Nerven - gerade Fans der vorherigen, entspannten Bände werden feststellen, dass "Winterhoffnung" seine ganz eigene, nicht immer gemütliche Dynamik entwickelt. Gerade das macht ihn innerhalb der Reihe besonders, aber auch zu einem Band, der nicht ausschließlich angenehme Lektüre garantiert. Wer mutig ist und sich auf ein überraschend anderes Leseerlebnis einlassen will, wird hier fündig.