Inhalt: Ein Mord ist geschehen im Sanatorium "Les Cerisiers". Das Opfer: Eine Krankenschwester. Der Täter: Ernst Heinrich Ernesti, der sich selbst für Einstein hält. Auf Drängen des Inspektors sichert die Leiterin Mathilde von Zahnd zu, das Konzept der Unterbringung der Patienten zu überdenken. Doch gerade als "Les Cerisiers" wieder zur Ruhe kommt, geschieht der nächste Mord.Persönliche Meinung: "Die Physiker" ist eine Komödie in zwei Akten von Friedrich Dürrenmatt. Ich will ehrlich sein: Als ich "Die Physiker" damals in der 11. Klasse lesen musste, konnte ich mit dem Drama nichts anfangen. Das Thema interessierte mich nicht, die Handlung schien mir zu schlicht - woran auch der Plottwist nichts ändern konnte -, und die Sprache empfand ich als wenig reizvoll, zu alltäglich und trocken. Jetzt, einige Jahre nach der schulischen Pflichtlektüre - und mit ein paar Jahren mehr Leseerfahrung -, habe ich "Die Physiker" nochmal gelesen - und muss das Urteil meines 16-jährigen Ichs revidieren: Die Handlung ist - mit ihrem historischen Hintergrund und ihrer moralischen Tiefe - vielschichtig; strukturelle Wiederholungen, die mir damals als redundant/langweilig erschienen, sorgten bei meinem erwachsenen Ich für Schmunzler (generell habe ich erst jetzt, beim zweiten Lesen, erkannt, wie humoresk und slapstickartig "Die Physiker" ist). Auch den Plottwist, der sorgsam aufgebaut wird, konnte ich nun mehr würdigen (Mein 16-jähriges Ich hat da wohl nicht so gründlich gelesen). Kurz: "Die Physiker" hat mich beim zweiten Lesen ungemein gut unterhalten - sowohl hinsichtlich der Ernsthaftigkeit des Themas als auch in Bezug auf die humorvollen Akzente.