Das Ende der Trilogie mag dem ein oder anderen missfallen haben, in meinen Augen passt es zur Figur der Ketniss.
Katniss ist ein psychisches Wrack. Dies war schon im zweiten Teil absehbar und verstärkt sich im Abschlussband der Trilogie. Nach ihrer Rettung aus der Arena befindet sie sich in Distrikt 13, der als nicht mehr existent galt. Und hier stellt sich die Frage, ob Distrikt 13 wirklich so viel besser ist als das Kapitol, denn die Bewohner dieses Distrikts werden an der kurzen Leine gehalten.Peeta hingegen konnte nicht gerettet werden und wird nun durch das Kapitol instrumentalisiert, in dem er einer Gehirnwäsche unterzogen wurde und sich seither gegen Ketniss und die Rebellen stellt. Kentniss möchte weiterhin nicht der Spotttölpel für die Rebellen sein, lässt sich aber im Verlauf der Geschichte auf einen Deal ein. (Spotttölpel heißt im englischen Original übrigens "Mockingjay", deshalb der Titel.)Es ist klar, dass Suzanne Collins kein "Friede-Freude-Eierkuchen"-Ende einer solchen Geschichte andichten kann. Vielmehr bleibt der Tenor erhalten, der sich im zweiten Band angekündigt hat und hier zu Ende gebracht wurde. Die Menschheitsgeschichte zeigte oft genug, wie eine Diktatur durch eine andere ersetzt wurde und dass sich die vermeintlichen Befreier nicht als solche herausstellen. Klar, bei Büchern, die derart erfolgreich sind und sich viele Millionen Mal verkaufen, wird gerne alles Mögliche hereininterpretiert. Davon bin ich tatsächlich kein Freund und gebe eher zu bedenken, dass die Tribute von Panem als Jugendbuch geschrieben wurde, das immer wieder mal relativ brutal wird.Das Ende der Trilogie mag dem ein oder anderen missfallen haben, in meinen Augen passt es zur Figur der Ketniss, die als psychisch labile Frau von mehreren Seiten instrumentalisiert wird, ohne es selbstreflektiert zu bemerken. Immerhin ist es logisch, dass die Autorin nur die Vorgeschichten schreiben kann und keine Fortsetzung. Dies lässt die Trilogie nicht zu.