DIE GARNETT GIRLS
Georgina Moore
Imogen reist mit ihrem Freund William nach Venedig dorthin, wo einst ihre Eltern ihre Hochzeitsreise verbrachten. Sie hatte sich diese Reise gewünscht und konnte damit rechnen, dass William ihr einen Antrag machen würde. Doch als der Moment kommt, bringt sie kein klares Ja über die Lippen. Dennoch findet nach ihrer Rückkehr auf der Isle of Wight, im ehemaligen Strandhaus ihrer Mutter dem legendären Sandcove eine Verlobungsfeier statt.
Dort auf Sandcove lebt inzwischen ihre ältere Schwester Rachel mit Mann und Kindern. Doch das ruhige Inselleben erfüllt Rachel nicht sie sehnt sich nach dem Trubel Londons. Zusätzlich leidet sie darunter, dass ihr Mann sich immer weiter zurückzieht und mehr Zeit am Handy verbringt als mit ihr und den Kindern.
Die jüngste Schwester Sasha steckt in einer zunehmend belastenden Ehe mit dem jähzornigen Phil, der immer häufiger die Kontrolle verliert auch ihr gegenüber.
Alle drei Frauen tragen schwer an ihrer Vergangenheit. Der alkoholkranke Vater verließ die Familie, als sie noch klein waren ohne ein Wort des Abschieds. Ihre Mutter Margo zog sich daraufhin ein ganzes Jahr in ihr Schlafzimmer zurück, ließ niemanden an sich heran und ertrank ihr Schicksal täglich aufs Neue. Nur dank Tante Alice konnten die Mädchen bei ihrer Mutter bleiben. Als Margo schließlich wieder auftauchte, wurde der Vater zum Tabuthema erklärt stattdessen übernahm sie fortan das Kommando. Über das Haus. Über das Leben ihrer Töchter. Sogar über deren Partnerwahl. Noch heute feiert sie ausschweifende Partys in Sandcove, verweigert das Älterwerden und der Alkohol fließt weiterhin in Strömen.
Wer Familiengeheimnisse, emotionale Spannungen und ein bisschen Kitsch nicht scheut, wird in dieser Geschichte bestens unterhalten. Die Handlung ist stimmig, stellenweise etwas überzeichnet, aber genau das macht den Reiz aus. Der Schreibstil ist leicht und flüssig das Ende war mir zu dramatisch.
Ich habe das Buch gehört und gelesen. An die Stimme der Sprecherin Yara Blümel musste ich mich ein wenig gewöhnen, dann hat sie mir gut gefallen.
Fazit: Keine tiefgründige Literatur, aber ein unterhaltsamer Roman für entspannte Lesestunden. Ein perfektes Buch für den Urlaub.
4/5