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Produktbild: Die Ausweichschule | Kaleb Erdmann
Produktbild: Die Ausweichschule | Kaleb Erdmann

Die Ausweichschule

Vom Gewinner des LitCologne-Debütpreises 2024

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Die Vermessung des Unfassbaren


Am letzten Tag der Abiturprüfungen im Jahr 2002 fallen Schüsse im Erfurter Gutenberg-Gymnasium. Unser Erzähler erlebt diesen Tag als Elfjähriger, wird mit seinen Mitschülern evakuiert und registriert in den folgenden Wochen die Hilflosigkeit der Erwachsenen im Angesicht dieser Tat. Mehr als zwanzig Jahre später bricht das Ereignis völlig unerwartet erneut in sein Leben ein und löst eine obsessive Beschäftigung mit dem Sujet aus, die in ein Romanprojekt resultieren soll. Aber warum nach so vielen Jahren alte Wunden aufreißen? Hat er ein Recht dazu? Wie verhält es sich mit seinen Erinnerungen, welche Geschichten hat er so häufig erzählt, dass sie wahr wurden?


Kaleb Erdmanns Roman »Die Ausweichschule« ist ein gekonntes Spiel mit Perspektiven, ein Stück Autofiktion, das gleichermaßen publikumskritisch (wie voyeuristisch ist unser Interesse an der Aufarbeitung von Gewalttaten?) wie autokritisch ist (was gibt mir das Recht, über diesen Tag zu schreiben?). Ein pointiertes, persönliches, erschütterndes Hörbuch über ein Phänomen, das uns weltweit umtreibt.


»Wie sich Kaleb Erdmann dem Erfurter Amoklauf literarisch annähert ist ein Kunststück er findet Worte für das Unsagbare und lässt einen wortlos zurück. Das Traurigste, Lustigste und Beste, was ich seit langem gelesen habe. « Caroline Wahl


Produktdetails

Erscheinungsdatum
31. Juli 2025
Sprache
deutsch
Auflage
1. Auflage, Ungekürzte Ausgabe, Digital Original
Ausgabe
Ungekürzt
Dateigröße
291,16 MB
Laufzeit
383 Minuten
Autor/Autorin
Kaleb Erdmann
Sprecher/Sprecherin
Pascal Houdus
Verlag/Hersteller
Family Sharing
Ja
Produktart
MP3 format
Dateiformat
MP3
Audioinhalt
Hörbuch
GTIN
9783844943979

Portrait

Kaleb Erdmann

Kaleb Erdmann, Jahrgang 1991, studierte Literarisches Schreiben am Deutschen Literaturinstitut Leipzig, sowie Soziologie und Politische Theorie in München und Frankfurt am Main. Er war Finalist des open mike, wurde für sein Theaterstück »Unten« für den Retzhofer Dramapreis nominiert und war als Autor und Redakteur Teil verschiedener Fernseh- und Unterhaltungsformate. Sein erster Roman »wir sind pioniere« wurde mit dem Debütpreis der LitCologne ausgezeichnet. Zuletzt schrieb er für das Berliner Ensemble das Stück »Always Carrey On«. Kaleb Erdmann lebt und arbeitet in Düsseldorf.

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Von Anonym am 10.08.2025

Zeitgeschichte, die zum Nachdenken anregt, gepaart mit Skurrilität

Ich habe jetzt auch mein zweites autobiografisches Hörbuch in meinem Regal: "Die Ausweichschule". In seinem Roman stellt Kaleb Erdmann die Frage, ob man aus einer Tragödie Kunst machen darf. Er hat aus der Sicht einer dritten Person und eines Dramatikers seine Erlebnisse mit dem Amoklauf von Erfurt und die Zeit danach in Rückblenden verarbeitet. Auch die Verarbeitung ist dabei. Die Frage ist ja, wo die Kunst aufhört und wie man als Künstler mit dem Amoklauf umgeht. Das betrifft ja nicht nur einen selbst. Pascal Houdus spricht den Roman und kann die Stimmung des Protagonisten gut rüberbringen. In den getriebenen Zeiten ist er beim Lesen schneller, als in den Zeiten mit Zweifel, Rückblenden oder dem Alltag des Protagonisten. Die Schriftsprache des Autors ist gewählt und nicht in einfacher Sprache gehalten. Manche Details sind skurril, aber auch hart an der Grenze. Ein Beispiel ist, wie ein Schweindarm erst im Kühlschrank des Protagonisten und am Ende als Kunstobjekt für eine gute Freundin seiner Partnerin endet. Diese kleinen Ausflüge in den Alltag werden immer wieder von der Frage überschattet, ob ein einzelner Künstler sich über die Mehrheit einer Tragödie stellen darf und das für seine Kunst vermarkten kann. Kaleb Erdmann hat selbst erlebt, wie damals in Erfurt ein Amoklauf stattfand. Er war damals in der fünften Klasse. Wenn er von seinen Erinnerungen erzählt und davon, wie er die Tat erlebt hat, ist das schon ambivalent. Vor allem, weil der Begriff "Ausweichschule" ein fester Begriff ist. Es sind kurze Momente, die mich als Hörer nachdenklich machen. Einerseits wird der Protagonist immer als rohes Ei angefasst. Andererseits erzählt er gerne von der Zeit, aber sein Gegenüber weiß nie, wie er mit ihm umgehen soll. Ich kann das gut nachvollziehen. Viele haben es nicht leicht, wenn sie Schicksalsschläge oder Erkrankungen treffen. Auch der Weg danach ist spannend und wie Personen mit der Verarbeitung umgehen. Und es ist interessant zu sehen, welche Entwicklungen es in der Krisenintervention seit damals gibt. Ich habe das Gefühl, dass vieles von damals wieder hochkommt. Ich denke, das war mir damals gar nicht so bewusst. Es hinterlässt ein Gefühl und den Wunsch, darüber zu diskutieren. Vor allem das Ende hat bei mir Gänsehaut ausgelöst, weil es so aktuell war und die letzten Sätze so krass waren. Hier ist mein Fazit: Ein Roman, der voll im Trend liegt, und eine Hommage an die Kunst. Es wird eine Zeitreise unternommen, die zum Teil mit Ecken und Kanten, manisch, neurotisch, ambivalent und immer respektvoll ist. Eine Zeitreise, über die man immer viel reden kann, und man fragt sich oft, was man selbst in der Situation machen würde. Das Buch ist echt klasse für Buchbesprechungen, Diskussionen und Ethikgrundfragen.
Kaleb Erdmann: Die Ausweichschule bei hugendubel.de