Ellen Holst zieht mit ihrem Teenagersohn in eine ehemals exklusive Wohnsiedlung in Heiligendamm. Durch Zufall erfährt sie, dass in ihrem Haus vor sechs Jahren drei Menschen ermordet wurden. Den Gedanken daran verdrängt sie, doch es geschehen merkwürdige Dinge, die starke Ähnlichkeit mit den Ereignissen von damals haben. Größte Verbindung zwischen den Vorfällen scheint der rätselhafte, geistig eingeschränkte Nachbarssohn und sein harmlos wirkender Betreuer zu sein.Genau wie in der Krimireihe um Doro Kagel versteht es Eric Berg auch in diesem Buch wieder, Spannung aufzubauen. In jedem Kapitel erfährt man gezielt nur so viel, dass es wirklich schwer ist, das Buch zur Seite zu legen. Durch die Zeitsprünge und die ausführliche Zeichnung der Bewohner der Siedlung Vineta kommen immer mehr Details ans Licht, wodurch sich langsam ein Bild zusammensetzt. Die Siedlung wirkt teilweise wie eine Sekte und ihr "Erbauer" als eine Art kontrollsüchtiger Patron. Sind alle Bewohner wirklich die Menschen, die sie vorgeben zu sein? Was ist wirklich vor sechs Jahren passiert? Und was hat eine Familie aus Albanien mit den Ereignissen zu tun? Letztendlich geht es hier um die Frage, wie sehr der Gedanke an Rache einen Menschen sein Leben lang beeinträchtigen kann - wobei man sich ja beim Ausleben seiner Rachefantasien ebenso schuldig macht