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Produktbild: Flüchtig | Hubert Achleitner
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Lakonisch, musikalisch und mit Witz erzählt Achleitner eine große Geschichte Das Roman-Debüt des Weltmusikers Hubert von Goisern

Maria ist verschwunden. Seit Monaten hat Herwig, mit dem sie seit fast dreißig Jahren verheiratet ist, nichts von ihr gehört. Dass sie ihren Job gekündigt und seinen Volvo mitgenommen hat, lässt zumindest hoffen, dass sie noch am Leben ist. Doch was ist passiert, mit ihrer Ehe, ihrer Liebe, ihrem gemeinsamen Leben?

Hubert Achleitner schickt seine Protagonisten auf eine Reise von Österreich bis Griechenland. Und die für beide doch in erster Linie eine Reise in ihr Inneres bedeutet. Ein weiser und sehr musikalischer Roman über Liebe und Sehnsucht, das Schicksal und das flüchtige Glück

Ungekürzte Lesung mit Caroline Peters
9h 27min

Produktdetails

Erscheinungsdatum
25. Mai 2020
Sprache
deutsch
Auflage
Ungekürzte Lesung
Ausgabe
Ungekürzt
Dateigröße
435,64 MB
Laufzeit
567 Minuten
Autor/Autorin
Hubert Achleitner
Sprecher/Sprecherin
Caroline Peters
Verlag/Hersteller
Family Sharing
Ja
Produktart
MP3 format
Dateiformat
MP3
Audioinhalt
Hörbuch
GTIN
9783837151268

Portrait

Hubert Achleitner

Hubert Achleitner, bekannt als Hubert von Goisern, wurde 1952 in Bad Goisern in Österreich geboren. Studium an der Musikhochschule Wien. Er gilt als Erfinder des sogenannten »Alpenrock« und als prononciertester Vertreter der »Neuen Volksmusik«. »flüchtig« ist sein erster Roman.

Pressestimmen

Besprechung vom 12.09.2020

Durchschlagskraft eines Tischfeuerwerks
Hubert Achleitners Roman "flüchtig" setzt auf Roadtrip-Charme, die Handlung aber in den Sand.

Zeig mir deine Platten, und ich sage dir, wer du bist: Gilt das Diktum, das einer wie Nick Hornby ("Fever Pitch") geprägt haben könnte, auch für Romane? In "flüchtig", dem späten Erstling von Hubert Achleitner, spielt der Soundtrack keine ganz unbedeutende Rolle. Der blendend aussehende Lehramtsstudent Herwig Berger etwa, den seine Schüler abwechselnd "Wig" oder "Don Giovanni" nennen, lernt seine spätere Frau, die eben noch seine Schülerin war, bei den Salzburger Festspielen 1988 kennen - er ist an die Salzach gereist, um "die Gruberova" zu erleben, die junge Bankangestellte Maria hat die begehrten Karten als Mitarbeiterin des Monats gewonnen. Trotz dieses Kulturgefälles landen die beiden recht schnell in Wigs moosgrünem Mini Cooper; unter den Klängen einer André-Heller-Kassette ("Du, du, du") ist es mit beider Unschuld bald vorbei.

Ein Missverständnis mit Folgen: "Für Wig war es die große Liebe. Für Maria war es der beste Sex." Marias Abschiedsbrief an Wig, fast dreißig Jahre später, wird von Leonard Cohen und, logisch, abermals von einem gefühligen Heller begleitet: "Wie mei Herzschlag g'herst zu mir." Weiterhin in der Tonspur des Romans: "Weiße Rosen aus Athen", Nina Hagen und Brian Wilson. Nicht weiter unüblich für den Babyboomer Wig, dessen Sozialisation in die optimistischen Siebziger fiel, das Jahrzehnt von John Lennon und Wolfgang Ambros.

Wenn die Textnachweise am Ende von "flüchtig" an die Playlist eines Mixtapes erinnern, liegt das vielleicht auch daran, dass der Autor des Romans als Musiker berühmt wurde. Da nennt sich Achleitner nach dem Ort im Traunviertel, in dem er 1952 geboren wurde: Als Hubert von Goisern, der einst den Alpenrock erfunden hat, füllt er Arenen. Wie schlägt sich der Klangforscher und Song-Poet im erzählenden Fach?

Große Teile des Personals in Achleitners Roman befinden sich tatsächlich in permanenter Fluchtbewegung vor der Midlife-Crisis: Maria, die mit 25 ihr mit Wig gezeugtes Baby verliert und mit Mitte fünfzig die kinderlose, bleiern gewordene Ehe verlässt. Wig, der sich zu diesem Zeitpunkt nach Versuchen mit Haschisch und Alkohol ins Bett der 33 Jahre jüngeren Geliebten Nora flüchtet - die sich ihm wiederum in Richtung ihres festen Freunds Oskar entzieht. Und dann ist da noch die notorisch mobile Tramperin Lisa, die auf Marias Selbsterfahrungstrip Richtung Griechenland Lager, Essen, esoterisch angehauchte Sinnsprüche und einmal sogar einen Mann mit ihrer neuen Freundin teilt.

Lisa ist es schließlich auch, die - einen Brief Marias an Wig im Gepäck - den Verlassenen aufsucht und der Erzählung die klassische Herausgeberfiktion mitgibt: "Dies ist die Geschichte von Eva Maria Magdalena Neuhauser", heißt es, in einer Mischung aus "Schlafes Bruder" und dem Vorspann zur Krimiserie "Fargo" am Beginn aus Lisas Mund; sie gebe "die Dinge genau so wieder, wie sie geschehen oder, da, wo ich nicht dabei war, wie sie mir berichtet worden sind, das meiste von Maria selbst". Im letzten Drittel des Romans wird das Fluchtmotiv allerdings restlos überstrapaziert: Wigs leiblicher Vater Lothar, Mitte achtzig, ist mit einem Leichenwagen aus einem Pflegeheim "abgängig" und wird den Sohn nach Griechenland begleiten auf der Suche nach Maria. In Böhmen aufgewachsen, hat Lothar als Kind seine Mutter auf der Flucht verloren; in hohem Alter ist seine Frau unter ungeklärten Umständen verschwunden. Während Wig hier dunkles Fatum vermutet, kontert der Achtzigjährige erfreulich forsch und spricht dem Leser aus der Seele: "Komm mir nicht mit dieser Karma-Scheiße!"

Trotz solcher Pointen wird aus dem Roman kein Frank Schulz'sches "Ouzo-Orakel". Dabei mangelt es Achleitner nicht an schönen Einfällen: Marias Geburt in einer winterlich feststeckenden Seilbahngondel fräst sich ins Hirn. Dass Lisa beim ersten Treffen mit Wig eine Ausgabe der "Furche" als Erkennungszeichen vorschlägt ("Die Wahrscheinlichkeit, dass zwei Leser dieses Blattes zur selben Stunde am selben Ort stünden, sei statistisch vernachlässigbar"), ist eine kleine, fiese Gemeinheit, die die 1945 gegründete österreichische Qualitätswochenzeitung nicht verdient hat.

Wer hier in Zeiten der Medienkrise noch mitfühlend schmunzelt, wird im Fortgang der Lektüre mehr und mehr verzweifeln: Seitenhiebe auf die aktuelle österreichische Tagespolitik - zur Handlungszeit steht der fesche Sebastian Kurz noch vor der ersten Kanzlerkür - haben die Durchschlagskraft eines Tischfeuerwerks: "Das Grauen mit den Blauen wird wohl noch eine Weile dauern." Figurenkonstellationen bewegen sich auf küchenpsychologischem Level, der Roadtrip nach Griechenland reiht Klischee an Klischee - ganz so als befände man sich abwechselnd in einem Reiseführer und im Treatment einer familientauglichen Vorabendserie. Sprachliche Abstürze geben dem Ganzen einen Spin ins ungewollt Groteske: "Seine verletzte Seele wurde zu einer scharf gemachten Bombe", heißt es da vom waidwund-verlassenen Wig. Der an anderer Stelle laut darüber räsoniert, dass früher doch irgendwie alles besser war: "Wer hätte sich vor 30 Jahren gedacht, dass selbst die Demokratie eine Achillesferse haben könnte?" O tempora, o mores!

Das literarische Urteil über "flüchtig" spricht Wig, ohne es zu ahnen, selbst aus, als er einmal, mit reichlich THC in den Taschen, den Zug nach Wien verpasst: "Das geht sich nicht aus."

NILS KAHLEFENDT

Hubert Achleitner: "flüchtig". Roman.

Zsolnay Verlag, Wien 2020. 304 S., geb.

© Alle Rechte vorbehalten. Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH, Frankfurt.

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LovelyBooks-BewertungVon dear_fearn am 26.09.2020
Maria und Herwig sind beide über 50, in ihrer gemeinsamen Ehe kinderlos geblieben und beide in Affären mit anderen verstrickt. Als Nora, eine Freundin und Herwigs Affäre, schwanger von ihrem Freund wird, entschließt sich Maria mit Herwigs Volvo zu türmen und ohne Nachricht abzuhauen. Herwig versucht sie monatelang zu finden, gibt sogar eine Vermisstenanzeige bei der Polizei auf, aber ohne Erfolg. Schließlich kommt heraus, dass sie die Grenze passiert hat und über alle Berge ist. Herwig, der als Lehrer tätig ist, bleibt zurück, gibt sich der Liebelei und auch dem Sex mit Nora hin, und nimmt Drogen. Maria dagegen geht auf Reisen. Mit ihrer Bekanntschaft Lisa reist sie bis nach Griechenland und lernt jede Menge Menschen kennen. Danach habe ich, ehrlich gesagt, den Faden verloren. Caroline Peters hat das Hörbuch gut und melodisch eingelesen, auch der poetische Sprachstil sagt mir sehr zu, allerdings empfand ich die Geschichte als zu langatmig und kleinteilig. Hier und da Hintergrundgeschichten von Charakteren zu erfahren, ist spannend und erschafft ein Gesamtbild, allerdings trifft Maria in Griechenland viele Menschen, deren Stories mich irgendwann ermüdeten. Das Buch wurde außerdem als musikalisch angepriesen, wovon bei mir leider ebenfalls nicht sehr viel angekommen ist. Schade.
LovelyBooks-BewertungVon baerin am 23.08.2020
Konnte mich nicht mitreißen!
Hubert Achleitner: Flüchtig bei hugendubel.de