49 erzählt die Geschichte eines Mannes, der bei einem Arztbesuch eine vernichtende Diagnose erhält. Am 12. November wird ihm mitgeteilt, dass er den Jahreswechsel voraussichtlich nicht überlebt. Der Mann rechnet. Es bleiben ihm noch 49 Tage.
Er entschließt sich, diese Zeit zu dokumentieren und beginnt zu schreiben. Er verbindet die Geschichten seines Lebens mit den Geschichten aus dem Leben anderer Menschen und verknüpft Geburtstage, Jahrestage, Todestage mit historischen Persönlichkeiten, die ihn nachhaltig beeinflusst haben. Darunter sind Schauspieler, Regisseure, Philosophen, Geisteswissenschaftler, Musiker, Schriftsteller, sogar Comiczeichner. Das geschieht auf interessante, lehrreiche, immer wieder subtil augenzwinkernde Weise. Ich habe mich beim Hören bald darauf eingerichtet und mich jedes Mal auf den Brückenschlag, den Bezug, den eine erwähnte Person zum Protagonisten haben würde, gefreut. Aber dabei bleibt es nicht. Kann es auch nicht. Es entspinnt sich sukzessive eine spannende, sehr ungewöhnliche Geschichte, in der die Hörer: innen dazu eingeladen werden, Mögliches und Unmögliches in Frage zu stellen und sich auf ein hoch anspruchsvolles wahrnehmungspsychologisches, neurologisches, philosophisches und digitales Abenteuer einzulassen.
49 ist eine philosophisch-geisteswissenschaftliche Schatztruhe! Musik und Naturwissenschaften kommen auch nicht zu kurz. Der Roman fordert intellektuell enorm heraus, inspiriert, und es macht dabei großen Spaß, die Entwicklung der Handlung und des Protagonisten zu verfolgen. Ein besonderes Leseerlebnis und ein Hörvergnügen durch den eindrucksvollen Vortrag von Johannes Steck.