Immerstill von Roman Klementovic habe ich als ungekürztes Hörbuch mit einer Spieldauer von 7 Stunden und 2 Minuten gehört.
Lisa kommt von Wien in ihre Heimat Grundendorf zurück, als sie von ihrem Vater erfährt, dass Maria, ihre Schwester, seit einigen Tagen verschwunden ist, ebenso ein weiteres Mädchen. Schon drei Jahre vorher wurden zwei Jugendliche vermisst, die immer noch nicht wieder aufgetaucht sind. In Grundendorf hat sich kaum etwas verändert. Keinen scheinen die beiden Vermissten zu interessieren. Den Bürgermeister sowieso nicht, der ist mit Fremdgehen beschäftigt. Auch Lisas Vater scheint eher desinteressiert zu sein. Er sagt kaum ein Wort, zeigt kaum Reaktionen und versinkt in Selbstmitleid und Lethargie. Lisa versucht über ihren damaligen Freund, den Polizisten Patrick, etwas herauszufinden. Der versucht auch nur, sie wieder für sich zu gewinnen.Und ihre Tante Hannelore ist zwar amüsant aber eine alte Säuferin. Erst als eins der Mädchen gefunden wird, wachen die Menschen so langsam aus ihrer Gleichgültigkeit auf. Es gibt Anschuldigungen, Beweise, eine Verhaftung. Lisa bekommt es ebenfalls mit Anfeindungen zu tun.
Insgesamt ist es eine sehr düstere, deprimierende Geschichte. Die Bewohner von Grundendorf sind in ihrem Kleinstadttrott gefangen. Auch Lisa hat es nicht einfach. Damals wollte sie unbedingt weg von zu Hause, zog nach Wien, eröffnete eine Galerie. Alles ging gut, bis sie Tom kennenlernte, von dem sie trotz allem nicht loskommt.
Die Handlung fing langsam an, steigerte sich im Laufe und wurde rasanter und spannender. Genauso war auch die Sprecherin. Zu Beginn war ihr Sprachstil ziemlich gleichmäßig und wenig emotional. Aber dann holte sie alle Emotionen der Beteiligten aus sich heraus. Das machte die Handlung dann noch unheilvoller und beängstigender.
Die Auflösung war dann doch recht schockierend und dramatisch. Das Cover gefällt mir sehr gut und es passt zu einem verschneiten kleinen Ort.