Inhalt siehe Klappentext.
Ich kenne bereits die anderen drei Bücher von Sharon Gosling und bei Der alte Apfelgarten konnten mich Klappentext und Titelbild anlocken, das Hörbuch zu hören. Anja Kalischke-Bäuerle liest mit sehr angenehmer Stimme das 432 Seiten umfassende Buch aus dem DuMont Verlag vor und so sind 9:12 Stunden fast zu schnell vorbei. Man begleitet die ungleichen und altersmäßig weit auseinander liegenden Schwestern Nina und Bette auf der schottischen Farm ihres verstorbenen Vaters, taucht in die Vergangenheit der Familie ein und es werden viele Geheimnisse entdeckt und gelüftet. Die Distanz, die zunächst bei den Schwestern zu spüren ist, welche sich nach vielen Jahren erstmals zur Beerdigung des Vaters wiedersehen, schrumpft aufgrund der Ereignisse auf der Farm. Durch Zufall wird ein alter Apfelhain entdeckt, mithilfe von Freunden und Nachbar Cam kommen die Schwestern der Familienvergangenheit und auch sich selbst näher. Die Mutter spielt nur gelegentlich eine Rolle, eher als Nebenperson und Vermittlerin. Bettes Zusammentreffen mit ihrer ersten Liebe Ryan rüttelt einiges in ihr wach, sie überdenkt viel, und auch ein harter Schlag im Job, der sie eigentlich schnellstmöglich nach London zurückgerufen hat, ändert die Zukunft massiv. Mir war Nina von Anfang an sehr sympathisch und auch ihr Sohn Barnaby ist ein aufgeweckter Kerl, mit wahrlich fantastischen Ansichten. Bette wirkt zunächst kühl, hart, einfach nur geschäftsmäßig, die etwas Lästiges, das ihre Routine durcheinanderbringt, zum Abschluss bringen möchte. Mehrere Begegnungen und Begebenheiten lassen Bette menschlicher und weicher werden und wirken und nach einiger Zeit mochte ich auch sie sehr gerne. Nachbar Cam ist Nina eine große Unterstützung, Hilfe und gibt ihr Halt, den beide Schwestern brauchen, als ein Unglück geschieht, womit niemand gerechnet hat. Ich empfehle, das Hörbuch in 1,25-facher Geschwindigkeit einfach selbst zu hören, so war es für mich eines meiner Hörhighlights in diesem Jahr und ich kann es guten Gewissens mit 5 Sternen weiterempfehlen. Geld ist nicht immer alles, macht nicht glücklich und gibt nicht die Macht, über andere zu herrschen, am Ende kommt immer alles ans Licht - eine Person in dieser Geschichte hat das nicht verstanden, aber hört selbst