Die Tribute von Panem 2. Gefährliche Liebe

Ich finde, dass die Bücher eine ganz andere Hauptfigur zeigen wie die Filme. Den Mittelteilen von Trilogien haftet der Makel an, dass sie den Übergang von einem imposanten Auftakt zum fulminanten Ende nicht hinkriegen. Der zweite Teil von "Die Tribute von Panem" mit dem Untertitel "Catching Fire" ist da anders (auf deutsch "Gefährliche Liebe").Es gibt ein "Jubeljubiläum" (in diesem Fall die 75. Hungerspiele), zu dem sich Präsident Snow etwas Besonderes hat einfallen lassen. Anstelle von zufällig ausgewählten Menschen werden aus allen Distrikten zwei Sieger aus den vorangegangenen Spielen ausgewählt. Von jedem Geschlecht einer. So ein Zufall, dass es aus Distrikt 12 nur ein Pärchen dafür in Frage kommt. Es werden also 24 Spieler gegeneinander antreten.In Distrikt 12 passieren derweil ungewöhnliche Dinge und auch aus anderen Distrikten schnappt Katniss immer wieder Fragmente auf, dass es immer mehr Unruhen gibt. Und sie war der Auslöser dafür, weil sie sich im ersten Band gegen das Capitol gestellt hat.Was soll Katness machen? Fliehen? Sich dem Widerstand anschließen? Im Buch werden ihre Selbstzweifel viel deutlicher und präsenter als in der Verfilmung. Für Katniss gibt es viele Optionen, wobei eine ganz unten auf ihrer Liste steht. Sie möchte nicht der Spotttölpel der Rebellen sein. Im Buch wird Katniss viel verletzlicher und nicht so tough wie in dem Film dargestellt. In meinen Augen ergibt dies eine vollkommen andere Atmosphäre.Der Leser stellt sich im Laufe des Buchs zunehmend die Frage, ob die Rebellen wirklich so viel besser sind als die Führungsriege. Ein Konflikt, der im zweiten Band angerissen wird und der sich im dritten Band erst so richtig entfalten wird.FazitIch finde, dass die Bücher eine ganz andere Hauptfigur zeigen wie die Filme. Katniss wirkt viel verunsicherter und hadert sehr mit ihrem Schicksal. Sie möchte keine Galionsfigur für irgendeine Bewegung sein. Und doch spielt sie eine entscheidende Rolle und das Buch bereitet dann doch den Leser darauf vor, dass es im dritten Band zu einem Finale kommen wird.

Wie schon der erste Band konnte mich der zweite Band auf Anhieb begeistern. Gerade zu den Charakteren entwickelte ich schnell eine starke Empathie, auch wenn mir die Protagonistin Katniss nie wirklich sympathisch wurde. Das Liebesdreieck konnte mich ebenfalls nicht überzeugen, allerdings waren die Spiele mit all den alten Gewinnern ein richtiges Highlight. Insgesamt hatte dieser Teil eine richtige Sogwirkung, was mitunter an den ganzen Verschwörungen lag die hier ihren Höhepunkt finden.