Das Buch steckt voller Herz und Magie. Wir begleiten Martha, Henry und Opaline, drei sehr unterschiedliche Menschen, auf ihrem Weg zu sich selbst, während sie den geheimnisvollen Buchladen auf ihre ganz eigene Weise entdecken. In gewisser Weise ist dieser Laden sowohl Zufluchtsort als auch Neuanfang. Die Geschichten der drei sind miteinander verwoben und durch die verschiedenen Perspektiven setzt sich Stück für Stück zusammen, was sie verbindet und was es mit dem Buchladen und anderen Geheimnissen auf sich hat.Natürlich dreht sich die Geschichte stark um Bücher. Henry ist auf der Suche nach einem Manuskript, Opaline war schon immer von Büchern fasziniert und auch Martha findet durch ihre Reise langsam zu ihnen. Es wird viel über Bücher gesprochen und erzählt und das alles in einer wunderschönen, warmen Sprache. So viele schöne Zitate!Besonders Opalines Geschichte hat mich tief berührt und mir so viel Herzschmerz bereitet. Sie versucht, für sich selbst einzustehen, in einer Zeit, in der Frauen erst langsam ihre Stimme finden. Geflohen von einer Familie, die sie verheiraten möchte, ist sie unfassbar stark, aber gleichzeitig tat sie mir so oft leid. Martha kämpft sich nach einer gewaltsamen Vergangenheit Schritt für Schritt zurück ins Leben und möchte endlich wieder die Kontrolle über ihr eigenes Dasein gewinnen und dabei trifft sie auf Henry. Henry wiederum entdeckt eine Geschichte über einen Buchladen, die ihn nicht mehr loslässt. Ob er das Manuskript findet? Ob er sich selbst wiederfindet? Es war so schön, die Wege der drei zu verfolgen. Auch die Nebencharaktere sind interessant gestaltet. Eine Nebenfigur hat es mir besonders angetan, auch wenn ich nicht so hinter das Ende komme.Der Spannungsbogen bleibt konstant, weil man mit den Figuren mitfiebert und unbedingt erfahren möchte, was es mit dem Buchladen wirklich auf sich hat. Manche Twists habe ich erwartet, aber es gab auch Wendungen, die mich komplett überrascht haben. Der Schreibstil ist angenehm, flüssig und sehr bildlich. Ich war so in der Geschichte drin, als wäre ich selbst vor Ort gewesen. Die Atmosphäre, die die Autorin erschaffen hat, hat mir unglaublich gut gefallen, auch wenn ich, außer bei Opaline, nicht immer wusste, wie der Zeitliche Verlauf ist.Vor allem Martha legt eine beeindruckende Entwicklung hin. Bei Henry wirkte diese für mich manchmal nicht ganz authentisch, was vielleicht auch der Länge des Buches geschuldet sein könnte. Opaline bleibt sich selbst treu und zeigt trotz all ihres Leids eine bewegende Entwicklung. Manche Elemente ergeben rückblickend mehr Sinn, andere blieben für mich etwas unklar. Auch den modernen Touch habe ich nicht ganz gefühlt, da sich das Buch für mich atmosphärisch eher anders angefühlt hat. Ich dachte eher so an eine 19 vorne...Nichtsdestotrotz ist es eine wunderschöne, berührende Geschichte, die einen mit einem warmen, wohligen Gefühl zurücklässt. Ein Hauch Magie in der realen Welt. Ein Buch über Verlust, Neuanfang, Selbstfindung und über die Magie, die nur Bücher schaffen können.