Mein Herz ist eine Krähe wird abwechselnd aus zwei verschiedenen Perspektiven erzählt. Zunächst erzählt Unni ihre Geschichte von ihrem wahnsinnig harten Leben um das Jahr 1900. Sie musste mit ihrem Mann Armod und ihrem Sohn Roar aus Trondheim nach Schweden fliehen. Etwa siebzig Jahre später berichtet Roars Schwiegertochter Kara von dessen Beerdigung und ihrem Leben.Unnis Geschichte hat mich völlig fasziniert und in den Bann gezogen. Sie ist für mich eigentlich sechs von fünf Sternen. Es ist unglaublich, was sie und ihre Familie erleiden müssen, wie sie ständig der Gewalt und Willkür verschiedener Männer ausgeliefert sind. Ich konnte ihren Kummer, den Hunger und das ganze Leid förmlich spüren.Mit Karas Geschichte tat ich mir dagegen sehr lange sehr schwer. Es war immer wie ein Bruch in der Erzählung. Ich konnte mich in sie auch kaum hineinversetzen. Diesen zweiten Erzählteil fand ich auch bedrückend, wenn auch auf eine andere Art: ich fand Dag ganz schrecklich und das Schweigen, das über der ganzen Familie liegt war unerträglich.Was am Schluss aber alles wieder herausgerissen hat, war wie die beiden Erzählstränge miteinander verknüpft wurden und alles aufgeklärt wurde. Das war wirklich äußerst gelungen. Das Buch ist ein Highlight, wenn auch mit kleinen Abstrichen.