Worum geht es?
Obwohl alle Menschen gleichberechtigt sein sollten, so wird doch an vielen Stellen die Stimme der Kinder ignoriert und missachtet. Kinderrechtlerin Eloise Rickman zeigt, wie man Kinder und ihre Bedürfnisse ernst(er) nehmen kann.
Worum geht es wirklich?
Rechte, Diskriminierung und Verantwortung für die kommenden Generationen.
Lesenswert?
Ja, hat mir in vielen Themen guten und neuen Input geliefert. Die Autorin befasst sich zu Beginn mit der Frage, was es bedeutet, dass wir Kindern so wenig zutrauen und sie so viel bevormunden. Welche Auswirkungen das hat und welche Versäumnisse dadurch entstehen.
Sprachlich (Übersetzung Stephanie Singh) kann man den Aussagen der Autorin sehr gut folgen, die ganzen Anmerkungen und Nachweise befinden sich ebenfalls im Buch. Trotzdem ist der Sprachstil nicht zu wissenschaftlich, sondern gut verständlich. Die Unterkapitel sind eher kurz und decken eine sehr große Themenvielfalt innerhalb der Kapitel ab.
Dabei legt die Autorin auch Wert auf Intersektionalität und bezieht andere Diskriminierungsformen mit ein. Sie berücksichtigt dabei Kinder auf der ganzen Welt, wobei viele Ansätze aus USA, Großbritannien oder Deutschland stammen. Sie reflektiert, dass sie hierbei natürlich über Kinder spricht und nicht die Kinder selbst zu Wort kommen. Gerade dieser Erkenntnis macht einige Kapitel ein wenig schwieriger, weil man sich die Vorschläge nicht immer in realer Umsetzung vorstellen kann.
Das Buch ist nicht nur für Eltern geeignet, sondern lohnt sich auch für Menschen, die mit Kindern arbeiten oder in deren Umgebung Kinder existieren. Generell könnte das Buch aber auch augenöffnend sein, wenn man bisher noch nicht viel Berührungspunkte hatte.
Ich glaube meine wertvollste Mitnahme aus diesem Buch ist, dass man Kindern durchaus mehr zutrauen kann, dass man sich mehr für ihre Gedanken und Überlegungen interessieren sollte und Kinderrechte viel zu wenig Beachtung finden und man somit Kinder in diesem Wissen stärken sollte. Hinzu kommt der generelle Anstoß, für wichtige Themen laut zu werden und nicht stillschweigende Menge zu sein.
Zusammenfassend würde ich also das Buch empfehlen, auch wenn ich nicht jede Überlegung der Autorin komplett nachvollziehen konnte - den Anspruch hatte ich jedoch auch gar nicht.