Nachdem Ligeia aus ihrer Heimat und der Akademie der alten Kunst verbannt wurde, erkundet sie auf eigene Faust Ruinen und sucht nach einer Lösung um die Sonne zurück in ihr Land zu holen. Als sie bei einer ihrer Erkundungen auf Apsinthion, einen Gott mit fehlendem Gedächtnis, trifft scheint die Lösung zum Greifen nahe. Sie hilft ihm sein Gedächtnis und seine Magie wiederzuerlangen und dafür gewährt er Ligea einen Wunsch mit dem sie die Sonne zurückholen kann. Für ihre Suche muss Ligeia mit Apsinthion zurück an die Akademie, doch diese fühlt sich mittlerweile nicht mehr ganz so heimeilig an, wie früher.
Die Idee der Geschichte hat mir richtig gut gefallen, weshalb mir der Einstieg ins Buch auch direkt super leicht gefallen ist. Es geht sofort spannend los und dauert nicht lange bis Ligeia auf Apsinthion trifft. Die Energie zwischen den beiden hat mir direkt beim ersten Zusammentreffen gefallen und auch die Dynamik, die sich daraus im Laufe des Buches daraus entwickelt fand ich realistisch, wobei mir Apsinthion an der ein oder anderen Stelle fast ein bisschen zu lieb war.
Im Mittelteil des Buches haben sich ein paar Längen eingeschlichen, die mich aber nicht so sehr gestört haben, da sie unter anderem die Gefühlswelt der Protagonisten noch stärker beleuchtet haben und damit einen Teil zur Charakterentwicklung beigetragen haben. Es hätte allerdings ein bisschen weniger sein können. Gegen Ende nimmt das Buch dafür noch einmal ordentlich an Fahrt auf und ich konnte es kaum mehr aus der Hand legen. Ich will unbedingt wissen, wie es weiter geht!
Der Schreibstil von Emily Bähr war sehr angenehm, wodurch ich das Buch relativ zügig durchgelesen habe.
Die Charaktere haben mir gut gefallen. Ligeia wirkt anfangs wie die typische starke Protagonistin, sie ist schlagfertig, lässt sich nichts gefallen und kann sich wehren. Außerdem ist sie sehr klug und mutig. Im Laufe des Buches lernen wir aber aber auch noch eine ganz andere, ängstliche und unsichere Seite, voller Kummer, von ihr kennen. Mir hat dieser starke Kontrast sehr gut gefallen. Man merkt richtig, dass sie ihre Stärke und Schlagfertigkeit wie eine Maske nutzt um ihre verletzliche Seite zu verstecken.
Auch Apsinthion hat mir als Charakter gut gefallen. Während er anfangs noch arrogant und unnahbar wirkt, und auch von sich selbst denkt, dass er keine Gefühle hat, weil das etwas menschliches ist, merkt er nach und nach, dass er doch etwas fühlt, was ihm große Angst einjagt. Ich finde seine Entwicklung großartig, er ist so ein lieber und fürsorglicher Kerl, was nach und nach auch immer sichtbarer wird.
Alles in allem konnte mich A Curse so Divine auf jeden Fall begeistern und ich werde die Reihe auf jeden Fall weiterlesen.